Es braucht ein ganzes Dorf, um gesund und in Würde leben und altern zu können!“ Unter diesem Motto steht das europäisches „Caring-and-Sharing-Community“-Projekt. Damit soll älteren Menschen in ländlichen Gemeinden ermöglicht werden, so lange wie möglich und gewünscht in größtmöglicher Selbstständigkeit in der zu vertrauten Umgebung alt werden, und am Leben in der Gemeinde aktiv teilhaben zu können. Sierning wurde als eine von nur wenigen Pilotgemeinden in Österreich für dieses Projekt ausgewählt.
Unter dem Projektnamen „Guat älter werden in Sierning“ haben bereits einige Kernteamtreffen, Nachbarschaftsgespräche und ein Expertentreffen stattgefunden. Ein erstes Produkt – ein Notfallkarterl – wurde erarbeitet und bereits in der Gemeindezeitung veröffentlicht.
Projektwerkstatt für Bürger
„Nun ist es an der Zeit, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern an einigen kreativen, generationenübergreifenden Aktivitäten weiterzuarbeiten“, sagt Bürgermeister Richard Kerbl. Dazu findet am 20. November um 18 Uhr am Gemeindeamt eine Projektwerkstatt für interessierte Sierninger unter dem Motto „mitreden – mitgestalten – wohlfühlen“ statt. Ein Mittagstisch für Ältere, Erzählbank und weitere kreative Ideen werden an diesem Abend vorgestellt und weiterentwickelt. Weitere Ideen können natürlich auch noch eingebracht werden.
Die Projektwerkstatt hat mehrere Ziele. „Wir wollen der Vereinsamung entgegenwirken und wissen, was unsere Sierningerinnen und Sierninger brauchen und danach handeln“, sagt Kerbl. Es geht darum, füreinander zu sorgen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Gemeinde will ihren Bürgern eine selbstständige Lebensführung auch im Alter und bei gesundheitlichen Einschränkungen ermöglichen. Dazu gilt es auch, bereits bestehende Angebote zu unterstützen, auszubauen und zu vernetzen.
Die generationenübergreifenden Aktivitäten sollen entwickelt und umgesetzt und dabei möglichst viele Menschen und Institutionen eingebunden werden: Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen, soziale und kirchliche Einrichtungen, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Ärzte, Schulen und viele mehr.
„Das können verschiedenste Ideen sein, die aus der Bevölkerung kommen, wie zum Beispiel Erzählbänke, Mittagstisch, Alt hilft Jung – Jung hilft Alt und vieles mehr. Zusätzlich bieten wir eine Schulung für Menschen an, die ältere Menschen ein paar Stunden im Monat ehrenamtlich unterstützen wollen oder bereits unterstützen“, sagt Kerbl. Begleitet und beraten wird die Gemeinde durch Elisabeth Frommel und Eva Maria Lubinger von der SPES Zukunftsakademie Schlierbach. Da Sierning als eine der beiden Modellgemeinden Österreichs ausgewählt wurde, wird dieses zukunftsweisende und nachhaltige Projekt von der Europäischen Union Erasmus+ finanziert.