Freiheit, finanzielle Unabhängigkeit sowie die große Nachfrage am Arbeitsmarkt sind zentrale Motive für die Lehrlingsausbildung und stehen bei den Befragten in Oberösterreich sogar unter den Top 3 der Entscheidungskriterien. Das ergab eine aktuelle IMAS-Studie unter 1000 Österreicherinnen und Österreichern ab 16 Jahren.
Weitere Ergebnisse der Studie
• Viele Lehrlinge sind zufrieden mit ihrer Ausbildung und würden sich wieder für eine Lehre entscheiden. • Potenzial für mehr Lehrlinge wäre vorhanden, denn ein Drittel der Jugendlichen im Alter von 16 bis 25 Jahren ohne Lehrausbildung hat sich intensiv mit der Lehrlingsausbildung auseinandergesetzt.
• Wichtig für das Lehrlingsausbildungssystem sind bessere Bezahlung, bessere Qualifikation der Ausbildnerinnen und Ausbildner sowie Image- und Informationssteigerung.
• Die Lehrlingsausbildung wird in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen.
• Die Lehre wird oft empfohlen, da sie eine gute Vorbereitung auf das Berufsleben ist und gute Berufsaussichten bietet.
Karrieremöglichkeiten erkannt
„Für mich lassen sich die Ergebnisse dahingehend interpretieren, dass immer mehr junge Menschen die Lehrlingsausbildung als attraktive Option für ihren Karriereweg erkennen“, sagt Wolfgang Spitzenberger, Vizepräsident von Zukunft Lehre Österreich und Personalchef der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Speziell in Oberösterreich, in dem Bundesland mit der höchsten Lehrlingsdichte, zeigt sich, dass vor allem bessere Bezahlung, höhere Qualifikation der Ausbildner sowie Image- und Informationssteigerung wichtig für das Lehrlingsausbildungssystem sind.
Gute Jobaussichten
Die Studie demonstriert laut Paul Eiselsberg (IMAS-Institut) auch, dass die Lehrlingsausbildung gute Beschäftigungsaussichten bietet: „Viele Unternehmen suchen gezielt nach qualifizierten Fachkräften, die über eine praxisnahe Ausbildung verfügen. Die stellt gerade in der heutigen Zeit einen nicht zu vernachlässigenden Aspekt in der Berufswahl dar, zusätzlich zu einer damit einhergehenden Jobsicherheit.“
Die Ergebnisse der Studie sind auch ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Lehrlingsausbildung eine wertvolle Basis für die berufliche Karriere bietet.„Das lässt sich sogar in Oberösterreich noch klarer ablesen, die Berufsaussichten werden hier von deutlich mehr Befragten als sehr gut eingeschätzt“, fasst Eiselsberg zusammen.
Image verbessern
Trotzdem wird die Lehrausbildung laut den Ergebnissen der Studie in Oberösterreich nur von 20 Prozent sehr hoch angesehen, obwohl diese laut 56 Prozent der befragten Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher tatsächlich sehr gut auf das Berufsleben vorbereitet.
Die Bedeutung der Lehre wird trotz Fachkräftemangel auf vielen Ebenen noch unterschätzt. Oberstes Ziel von Zukunft Lehre Österreich ist daher die Aufwertung der Lehre. Auch wenn sich in Oberösterreich weiterhin knapp die Hälfte aller 15-Jährigen für eine Lehrausbildung entscheiden, „dürfen wir die Lehre nicht als Bildungssackgasse wahrnehmen, denn zurück bleibt sonst ein irreparabler Imageschaden und der Eindruck von mangelnden Aufstiegsmöglichkeiten im Betrieb und im Leben“, warnen beide Experten. Ziel sei, den Prozentsatz der Jugendlichen, die eine Lehre beginnen, bundesweit von rund 39 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen. Das Potenzial dafür sei vorhanden. Verbessert werden müsse aber das Image der Lehre. Nötig sei auch eine stärkere Investition in Berufsschulen.
Insgesamt sind in Oberösterreich 22.743 Lehrlinge in Ausbildung, davon 15.318 männliche und 7425 weibliche Lehrlinge. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 270 Lehrlingen.
Lehrlingsmesse in Ried
Wer sich für eine Lehre interessiert, kann sich bei den Berufserlebnistagen in Ried am 20. und 21. Oktober in Halle 18 der Messe Ried informieren. Weitere Infos gibt es online unter: www.berufserlebnistage-ried.at