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Volkshilfe Arbeitswelt in Steyr: Trotz Handicap Ausbildung zur Medienfachfrau

Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.

Beatrix Hudetz begleitete Simone auf dem Weg zum Lehrabschluss. Foto: OÖN

12.10.2023

Die Volkshilfe Arbeitswelt begleitet im Projekt „HomeRun“ Jugendliche mit Diagnose während ihrer Lehrzeit - Individuelles Coaching.

Simone hat gerade in einem Steyrer Betrieb die Lehrausbildung zur Medienfachfrau abgeschlossen. Die 20-Jährige stammt aus Natternbach und hatte auf dem Weg zur erfolgreichen Berufsausbildung einige Hürden in ihrem Leben zu überwinden. Aufgrund einer schwierigen familiären Situation hatte sie mit sozialen Ängsten zu kämpfen. Eine psychische Erkrankung erschwerte die Suche nach einer passenden Lehrstelle, die es in ihrem Wohnumfeld ohnehin nicht gab.

Volkshilfe-Projekt

Unterstützung fand sie mit dem Projekt „HomeRun“ der Volkshilfe Arbeitswelt in Steyr. Unter der Leitung von Eduard Ebner macht es sich ein vierköpfiges Coachingteam zur Aufgabe, Jugendliche und junge Erwachsene mit einem diagnostizierten Handicap auf ihrem Weg zu einem regulären Lehrabschluss zu begleiten.

„Betriebe suchen verzweifelt Lehrlinge. Oft gibt es Vorbehalte oder eine gewisse Scheu, Jugendliche mit Handicap aufzunehmen. Wir klären auch auf und informieren“, erklärt Beatrix Hudetz, die Simone während ihrer Lehre erfolgreich gecoacht hat. Vermittelt werden die Jugendlichen nicht von der Volkshilfe Arbeitswelt, sondern von der Jugend-Arbeitsassistenz der Volkshilfe.„Sobald eine Lehrstellenzusage vorhanden ist, können wir Jugendliche mit Diagnose ins Projekt aufnehmen“, sagt Eduard Ebner. Mit dem AMS sei man dabei rege im Austausch. Unternehmen, die Jugendliche aufnehmen, werden finanziell gefördert.

Individuelles Coaching

Gestartet wird die Zusammenarbeit mit einer Vorbereitungsphase. In diesen drei Monaten vor Lehrbeginn werden die angehenden Lehrlinge je nach ihren individuellen Förderbedürfnissen gecoacht, um optimal in die Lehrzeit starten zu können.

„In Simones Fall haben wir mithilfe des AMS eine Unterkunft im HTL-Internat organisiert und finanziert“, berichtet Hudetz.

Privater Bereich unterstützt

Die Intensität der Betreuung richtet sich nach den Bedürfnissen der Ausbildenden und Lehrlinge.

„Wir geben natürlich auch Unterstützung im privaten Bereich, wenn es zum Beispiel um den Führerschein oder andere Dinge geht“, sagt Hudetz. Schwerpunkte sind zudem die Organisation und Finanzierung von Nachhilfe für die Berufsschule, Kompetenztrainings, Workshops, Mediation und Konfliktmanagement. Bei Simone hat die Unterstützung gefruchtet. Prüfungsängste konnten ihr genommen werden. Die 3. Klasse der Berufsschule schloss sie sogar mit ausgezeichnetem Erfolg ab.


Großes Interesse an digitaler Aus- und Weiterbildung bei Lehrlingen

Mehr als die Hälfte der heimischen Auszubildenden möchte sich aktiv weiterbilden. Online-Plattformen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Für Österreichs Lehrlinge gewinnt lebenslanges Lernen immer mehr an Bedeutung. 79 Prozent der heimischen Lehrlinge erachten dies als wichtig, jeder zweite Lehrling denkt aktiv über Aus- und Weiterbildung nach der Lehrabschlussprüfung nach.

Dass Online-Plattformen dabei eine besonders große Bedeutung zukommt, zeigen aktuelle Zahlen. 2021 definierten 48 Prozent Online-Plattformen als wichtiges Instrument für die Ausbildung, 2022 waren es bereits über 60 Prozent.

Es ist anzunehmen, dass dieser Wert 2023 weiter gestiegen ist. Zwei Drittel der österreichischen Ausbildungsbetriebe setzen in der Ausbildung auf digitale Medien, Tendenz steigend. Lernvideos und Angebote von Online-Plattformen werden dabei besonders oft eingesetzt.

Digitale Lernplattform Wise up

Mit Wise up betreibt auch die Wirtschaftskammer Österreich als größter privater Bildungsanbieter eine digitale Lernplattform. Seit 2022 ermöglicht Wise up Unternehmen jeder Größe digitale Aus- und Weiterbildung in Form von mehr als 20.000 inkludierten Kursangeboten und spezifischen Inhalten für die Lehrlingsausbildung in Österreich. Auch betriebsinterne Lerninhalte können mit Wise up digitalisiert werden. Der Erfolg der Plattform spricht dabei für sich. Bei der Erstellung der Lerninhalte kooperiert die Wirtschaftskammer Österreich mit dem Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (IBW).

Aktuell wurden bereits Lerninhalte von elf besonders wichtigen Lehrberufen zugänglich gemacht, sie decken rund 54 Prozent aller Lehrlinge ab. Inhalte für weitere Lehrberufe sind in Vorbereitung und Fertigstellung.

Effiziente Lehrlingsausbildung

„Wir wissen, dass die Arbeit der Lehrlingsausbildnerinnen und -ausbildner immer fordernder wird. Wise up macht die Lehrlingsausbildung effizienter und bietet damit ganz klare Vorteile für alle Beteiligten“, sagt René Mähr, Geschäftsführer von Wise up. Ausbildner profitieren beispielsweise von voller Transparenz über Lerninhalte, einer besseren Kontrolle über Lernfortschritte, mehr Zeit für die praktische Ausbildung und einer höheren Attraktivität des eigenen Betriebs und damit mehr Potenzial für neue Fachkräfte.

Lehrlinge können zeit- und ortsunabhängig auf Lerninhalte zugreifen und dank interaktiver Lerninhalte neues Wissen besser verinnerlichen.

Auch Wissenslücken schulischer Kompetenzen in Deutsch, Mathematik oder Geografie können mit Lerninhalten auf Wise up geschlossen werden.

Digi-Scheck einlösbar

Um Unternehmen das Angebot von Wise up noch besser zugänglich zu machen, ist seit Kurzem auch der Digi-Scheck für Lehrlinge im Rahmen des Online-Kurses „Nachhaltiges Arbeiten“ auf Wise up einlösbar.

Für Unternehmen ist diese Möglichkeit kostenlos, die finanzielle Abwicklung erfolgt direkt zwischen Förderstelle und Wise up.

Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.