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Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.

2023 wurden zwei neue Lehrberufspakete beschlossen. Foto: colourbox

23.02.2024

Die Lehre ist Österreichs Patentlösung für den Fachkräftemangel. Das Lehrangebot wird laufend aktualisiert und unter anderem neue Lehrberufsbilder für Green Jobs geschaffen.

Die duale Ausbildung ist am Puls der Zeit. Die Lerninhalte, die vermittelt werden, werden laufend aktualisiert. Allein im Jahr 2023 wurden zwei neue Lehrberufspakete beschlossen. Diese beinhalten acht neue bzw. modernisierte Lehrberufsbilder, die mit Experten aus der Wirtschaft entlang aktueller Erfordernisse am Arbeitsmarkt und in den Unternehmen erstellt wurden.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass dieses vielseitige Lehrangebot positiv angenommen wird. Mit Ende Dezember 2023 befanden sich 108.266 Personen in einer Lehrausbildung. 102.397 Personen davon absolvierten ihre Lehrausbildung in einem Unternehmen, 5869 Personen befanden sich Ende 2023 in einer sogenannten überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBA) im Auftrag des AMS.

„Im Jahr 2023 haben 31.111 Personen eine Lehre begonnen. Das ist zwar ein leichter Rückgang bei Lehranfängerinnen und Lehranfängern in Betrieben im Vergleich zum Vorjahr von drei Prozent, das Jahr 2022 war jedoch ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr in dieser Hinsicht. Es war auch gekennzeichnet durch gewisse Nachholeffekte in der Lehre aus 2020 und 2021. Im Vergleich zu früheren Jahren kann das Lehrjahr 2023, trotz eines wirtschaftlich herausfordernden Umfelds, als positiv bewertet werden“, betont Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Im Gesamtjahr 2022 betrug die Zahl der Lehranfänger in Betrieben 32.064, im Jahr 2021 29.563. 2020 lag die Zahl der Lehranfänger in Unternehmen im Gesamtjahr coronabedingt bei 28.250 Personen, mit Jahresende 2019 befanden sich 30.785 Personen im ersten Lehrjahr einer betrieblichen Lehre.

„Die Lehre ist Österreichs Patentlösung für den Fachkräftemangel. Die Lehrlinge von heute sind die Fach- und Führungskräfte von morgen und die Unternehmer von übermorgen, da brauchen wir die besten Köpfe“, sagt Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm.

Im Branchenvergleich verzeichnen die Branchen Bank und Versicherung (plus 23,6 Prozent), Transport und Verkehr (plus 6,1 Prozent) sowie Industrie (plus 2,4 Prozent) im Jahresvergleich die größten Zuwächse an Lehranfängern. „Diese Branchenbilanz spiegelt aktuelle Erfordernisse und Bedarfe am Arbeitsmarkt wider. Aktuell werden in nahezu allen Branchen qualifizierte Arbeitskräfte gesucht, in der Tourismusbranche und im Handel ist die Nachfrage jedoch besonders hoch. Je mehr Personen wir jetzt im Rahmen einer Lehre ausbilden, umso mehr qualifiziertes Personal steht später dem Arbeitsmarkt und den Betrieben zur Verfügung“, erklärt Kocher weiter.

Hinsichtlich des Lehrstellenangebots österreichweit ist in nahezu allen Bundesländern ein Plus zu verzeichnen. Im Vorjahresvergleich ist der Zuwachs beim Lehrstellenangebot in Wien am größten (plus 30,4 Prozent), gefolgt von Vorarlberg (plus 27,8 Prozent). In den meisten Bundesländern besteht ein Lehrstellenüberhang, lediglich in Wien, Burgenland und Kärnten gibt es aktuell eine Lehrstellenlücke. Österreichweit gibt es Ende Dezember 2023 somit um 248 mehr sofort verfügbare Lehrstellen als Lehrstellensuchende.

Laufend aktualisiertes Angebot

„Als Arbeits- und Wirtschaftsminister ist es mir ein Anliegen, die Rolle der dualen Ausbildung in Österreich weiter zu stärken und noch mehr Menschen von den Vorzügen einer Lehre zu überzeugen“, sagt Minister Kocher.

Als Bundesregierung setze man mit den Maßnahmen alles daran, die Rahmenbedingungen für die Lehrlingsausbildung in Österreich weiterhin bestmöglich auszugestalten und somit Österreichs Vorreiterrolle in diesem Bereich auszubauen. „So haben wir das Lehrangebot 2023 laufend aktualisiert und unter anderem neue Lehrberufsbilder für Green Jobs geschaffen. Ein weiterer Meilenstein ist die Einführung der höheren beruflichen Bildung als Weiterqualifizierungsmöglichkeit für Lehrabsolventinnen und -absolventen, die in diesem Jahr Kraft tritt.“