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Leonding: Große Chancen für ganze Region nützen

Über Pläne & Herzensangelegenheiten Foto: Fotostudio Margit Berger

06.09.2023

Im Gespräch mit Bürgermeisterin Dr.in Sabine Naderer-Jelinek über Bauvorhaben & Nachhaltigkeit

Was konnten Sie für die Stadt heuer schon erreichen?
Sabine Naderer-Jelinek:
Das Größte ist sicherlich der Durchbruch bei der seit Jahrzehnten verhandelten ÖBB-Einhausung für Leonding. Auch im Bildungsbereich ist ein Meilenstein gelungen: Unser Konzept für ein Gymnasium mit Schwerpunkt Digitalisierung hat auch das Land OÖ überzeugt. Daneben ging das ganz „normale“ Tagesgeschäft unvermindert weiter und wir haben eine LED-Offensive, den weiteren Ausbau der Photovoltaik, die Errichtung einer Kinderbildungseinrichtung oder den Anschluss von mit PFAS-verunreinigten Gebieten an die öffentliche Wasserversorgung auf den Weg gebracht. Zudem konnten wir im ersten Quartal ein Primärversorgungszentrum eröffnen und mit dem neuen Stadtteilbüro am Harter Plateau rückt auch die Stadtverwaltung noch näher an viele Bürgerinnen bzw. Bürger. Diese können nun quasi vor der eigenen Haustüre ihre Behördenwege erledigen und müssen dafür nicht mehr ins Rathaus fahren.

Was steht auf der Agenda der Stadt gerade ganz oben?
Der Umbau der neuen Volks- und Mittelschule ist ein großes Thema, außerdem beschäftigt uns schon das Budget für das nächste Jahr. Wir rechnen damit, dass die Einnahmen zurück gehen, darauf müssen wir vorbereitet sein und dennoch wichtige Themen für die Stadt absichern.

Was ist das nächste wichtige Thema für dieses Jahr bzw. die nächsten Jahre?
Derzeit befassen wir uns gerade mit der (Weiter-)Entwicklung des Leondinger Stadtzentrums. Spannend wird auch, was am Areal des ehemaligen Uno Shoppings passieren wird, da hier eigentlich so etwas wie ein neuer Stadtteil entstehen wird. Ich glaube, dass das eine große Chance für die ganze Region sein kann.

Welche konkreten Ideen haben Sie, um die Stadt nachhaltiger zu gestalten?
Wir setzen weiter auf den Ausbau von PV-Anlagen bei städtischen Gebäuden, kümmern uns um den öffentlichen Verkehr mit zwei neuen Stadtteilbuslinien in den kommenden Jahren. Außerdem haben wir gemeinsam mit der Linz AG einen Fernwärme-Ausbauplan präsentiert, um eine Perspektive für Betroffene zu entwickeln, in welchen Gebieten in Leonding Fernwärme ausgebaut wird.

Was ist Ihnen eine Herzensangelegenheit, die Sie als Bürgermeisterin gerne umsetzen wollen?
Eine kleine Herzensangelegenheit ist das Riesenrad, das wir heuer erstmals am Stadtfest haben und das eine neue Perspektive auf unsere schöne Stadt ermöglichen wird: Ein richtig großes Herzensanliegen ist mir aber das neue Gymnasium, das wir möglichst rasch umsetzen wollen. Ich hoffe, dass der Bund bald grünes Licht gibt, dass es mittelfristig eine Bundesschule wird. Wenn wir hier das Okay haben, können wir richtig loslegen.

Welche Entwicklung sehen Sie bei der demographischen Entwicklung Leondings, welche Aufgabenstellungen werden Sie vor diesem Hintergrund setzen?
Wir sind eine wachsende Stadt, viele Menschen wollen aufgrund der hohen Lebensqualität und der Kombination aus Stadt und Land nach Leonding. Das ist erfreulich, bedeutet aber auch, dass wir einen genauen Plan haben müssen, wie und wo Wachstum möglich und (neutral betrachtet) sinnvoll ist. Deshalb machen wir ja die Stadtteilentwicklungskonzepte wie eben derzeit im Leondinger Zentrum. Optimal ist natürlich, wenn eine Entwicklung wie beim Uno gelingt, wo bereits bebaute leerstehende Flächen revitalisiert werden oder wenn bereits gewidmetes Bauland verdichtet bebaut werden kann, weil nur so der Druck auf nicht-gewidmete Flächen nachlässt und Wohnen zumindest nicht noch teurer wird.

Wenn jemand Sie in weiter entfernten Regionen fragt, was Leonding besonders macht, was antworten Sie?
Die Verbindung von Stadt und Land, von Moderne und Tradition, von dörflichem Charakter mit regem Vereinsleben und urbanem Flair. Und nicht zu vergessen, der Zusammenhalt bzw. die Zusammenarbeit sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern, als auch parteiübergreifend in der Stadtpolitik. Das ist für eine Stadt mit der Größe von Leonding nicht alltäglich.

Ein toller Fixpunkt im Jahr: das Stadtfest Foto: cityfoto.at
Ein toller Fixpunkt im Jahr: das Stadtfest Foto: cityfoto.at

Wie würden Sie einem Auswärtigen die Leondingerinnen und Leondinger beschreiben?
Bodenständig, fleißig, humorvoll und gesellig!

Familienfreundlichkeit ist ein großes Thema. Was tut die Stadt konkret für Kinder, Jugendliche und junge Familien?
Wir bauen unser Kinderbildungsangebot laufend aus. Ziel ist natürlich, dass wir es in ein paar Jahren schaffen, jedem Kind einen Platz anbieten zu können. Noch sind wir nicht soweit, arbeiten aber daran: Als nächstes ist ein Kindergarten und eine Krabbelstube in Untergaumberg geplant, die im letzten Quartal 2024 eröffnet werden soll. Auch Spielplätze, Jugendzentren oder das Freibad werden laufend adaptiert bzw. verbessert. Nächstes Jahr bekommen wir zum Beispiel eine neue Wasserrutsche. Die Fitness- und Motorikstrecke im Stadtpark kommt super bei den Menschen an und wird auch dementsprechend genutzt. Darüber hinaus unterstützen wir auch unsere Vereine, die auf allen Ebenen, aber ganz besonders auch beim Nachwuchs, Großartiges leisten!

Gibt es in der Stadt leerstehende Geschäftslokale und wenn ja, gibt es ein Konzept für die Füllung dieser?
In der Stadtregion Leonding beteiligen wir uns am oberösterreichischen Aktionsprogramm zur Leerstands- und Brachflächenrevitalisierung. In einem übergreifenden Projekt mit umliegenden Städten bzw. Gemeinden entwickeln wir ein Konzept zur Aktivierung von Leerständen, zur Nachnutzung von Gebäudebrachen und zur Entwicklung von Orts- und Stadtkernen. Ich bin überzeugt davon, dass wir hier aus diesem Projekt heraus auch für Leonding gute Vorschläge zur Nutzung solcher Flächen bekommen werden.

Wo sehen Sie die Stärken und wo die Schwächen Ihrer Stadt?
Die Kombination aus Stadt und Land, ist mit Sicherheit etwas, das sehr viele Leondingerinnen und Leondinger schätzen. Ob ruhesuchend oder aktiv, ob alt oder jung, Familie oder Single, hier gibt es für jeden bzw. jede das passende Angebot! Die Trennung der Stadt durch die Bahn war sicher bisher ein Nachteil. Die Einhausung, die nun im Zuge des Ausbaus der Westbahnstrecke realisiert werden soll, ist eine Jahrhundert-Chance, diese Trennwirkung abzumildern und Alt- und Neu-Leonding näher zueinander zu bringen.

Was gefällt Ihnen besonders daran, Bürgermeisterin in Leonding zu sein?
Leonding ist die schönste Stadt überhaupt. Ich mag den unkomplizierten Kontakt zu den Menschen und dass ich eine Rückmeldung auf meine Arbeit bekomme – meistens sogar eine positive. Ich schätze es aber auch, dass man in Leonding als Bürgermeisterin mehr gestalten als nur verwalten kann. Natürlich geht das nicht alleine und ich erachte es als Privileg, sowohl in der Stadt als auch in der Politik mit einem Spitzen – Team zusammenarbeiten zu dürfen.

Mit welchen drei Wörtern definieren Sie Leonding?
Lebendig. Liebenswürdig. Lässig!