Die Erwartungen an das neue Bauwerk – allen voran ein Weniger an Stau – sind nicht nur in der Politik groß, das wurde bei der Eröffnungsfeier zwei Tage vor der Verkehrsfreigabe am Samstag deutlich. Neben Bürgermeister Klaus Luger (SP), Vizebürgermeister Markus Hein (FP), Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP), Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FP) und Linz-AG-Generaldirektor Erich Haider nutzten da auch mehrere Hundert Besucher die Gelegenheit, bei buntem Rahmenprogramm die Brücke zu Fuß, mit dem Rad oder Scooter zu erkunden.
Die Eröffnung war nicht nur ein bedeutendes Ereignis für die Stadt Linz, sondern auch für den Pariser Architekten Marc Mimram, der die Pläne für die Brücke beim internationalen Architekturwettbewerb 2014 eingereicht hatte. „Es fühlt sich an, als ob ein Kind, das man großgezogen hat und mit dem man vieles erlebt hat, plötzlich erwachsen wird“, sagte Marc Mimram im Gespräch mit den OÖ-Nachrichten.
Erlebt haben auch die Linzer viel mit der Brücke, denn eigentlich sollte sie ja bereits im Oktober 2020 fertiggestellt werden. Das schlug fehl – unter anderem, weil zu wenig Stahl für die Brücke eingeplant worden war. Beim Berechnen seien Fehler passiert, sagt Mimram. Zudem stiegen die Kosten für das Projekt um fünf Millionen auf 92 Millionen Euro. „Für die Stadt ist es eine wichtige Brücke, die etwa 100 Jahre halten wird“, sagt Mimram. Seiner Meinung nach handle es sich um ein vernünftiges Projekt mit vernünftigen Kosten.
Weltweit ist es die erste Zügelgurtbrücke, die in dieser Art konstruiert wurde – mit vielen Details in der Konstruktion. „Es ist eine Brücke, die je nach Lichteinfall mit den Jahreszeiten und auch mit der Donau variiert und sich somit perfekt in das Gefüge der Stadt integriert“, sagte Mimram.