Integrative Fertigungsplattformen gewinnen als wichtiger Enabler für mehr Kundennutzen ebenfalls weiter an Bedeutung. Mit dem Ziel ausgestattet, vertikale und horizontale Integrationen ressourcenschonend zu realisieren, schaffen sie damit noch nie da gewesene Möglichkeiten und Optimierungspotenziale im Bereich einer digitalisierten Produktion.
Für die Experten des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) steht außer Frage, dass ein verschärfter Wettbewerb auf internationalem Parkett eine kontinuierliche Optimierung der Wertschöpfungsprozesse erfordert. MES-Lösungen seien dabei wichtige Werkzeuge auf dem Weg zu einer Smart Factory und zur vernetzten Fertigung, heißt es in dem VDMAPapier mit dem Titel „Mehrwert durch Software“. Ausgestattet mit umfangreichen Funktionalitäten, werden sie zum Drehund Angelpunkt in der Fertigung und können dadurch gesamtheitliche Prozesse abbilden und optimieren.
Fertigungsplattform orchestriert MES-Services
Vorweg gilt: An der zentralen Rolle des MES-Systems ändert sich nichts. Eine Öffnung nach außen ist allerdings notwendig, denn die Prozesse einer Smart Factory werden immer flexibler, die Anzahl an IIoT-Devices wächst rasant an und der Austausch über Schnittstellen alleine ist nicht mehr zu bewältigen. Innovative Anbieter geben ihren Usern daher schon heute die Möglichkeit, ihre MES-Services aufgrund moderner Kommunikationstechnologien individuell in ihre eigene Systemlandschaft zu integrieren. Eine zukunftsfähige Fertigungsplattform stellt sich diesen Aufgaben, um all die nötigen (Einzel-)Komponenten zusammenzuführen und zu „orchestrieren“.
In der Studie heißt es weiter: „In Verbindung mit IoT-Technologien bieten digitale Plattformen die Möglichkeit, Maschinen und Anlagen zu vernetzen und digitale Services mit Skaleneffekten zu nutzen.“ Wichtig ist, dass Unternehmen darauf achten, möglichst viel Standard-Software und -technologien einzusetzen, damit einerseits die Zeit bis zur reifen Lösung verkürzt werden kann und andererseits einzelne Komponenten austauschbar bleiben. Einer Vendor-Lock-in-Situation kann somit vorgebeugt werden.
Vollständige Integration als oberstes Ziel
Eine Fertigungsplattform muss das Ziel verfolgen, vertikale und horizontale Integrationen für die Unternehmen ressourcenschonend zu realisieren. Optimierungspotenziale, die sich daraus ableiten lassen, sind vielseitig. Ein Beispiel ist die Echtzeitintegration von Daten und Funktionen. Eine Fertigungsplattform wie cronetworld ermöglicht die Zusammenführung und Orchestrierung aller produktionsrelevanten Softwaresysteme, Technologien und Anwendungen zu einem homogenen Ganzen. Grundvoraussetzung dafür ist ein einheitliches, systemübergreifendes User Interface und eine offene Schnittstellen- und Kommunikationsebene des MES, um die problemlose Anbindung peripherer und fremder Systeme zu ermöglichen.
Verbesserte Nachvollziehbarkeit von Prozessen
Grundlage für den Erfolg einer Fertigungsplattform sind die Basistechnologien. Während das MES mit seinen Standardfunktionalitäten und bewährten Datenstrukturen Stabilität liefert, braucht es auf dem Weg zur Smart Factory neue Technologien und Anwendungen, um die Systemintegration zu ermöglichen. So schafft beispielsweise ein leistungsstarker Service Bus die Basis für Realtime Integration und somit EIN System zur Nutzung von Daten und Funktionen aller Shopfloor-Anwendungen. Daraus entsteht eine verbesserte Nachvollziehbarkeit von Prozessen über mehrere Systeme hinweg inklusive Steuerungs- und Monitoring-Möglichkeiten. Ein weiterer Vorteil der Service-Bus-Technologie ist die Tatsache, dass sie sowohl für die horizontale Integration (z. B. Kommunikation mit PLM) als auch für die vertikale Integration (z. B. OPC-UA, S7, MQTT, M2M und Edge-Funktionen) geeignet ist.
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