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Oberösterreich: Die Mechatronik-Pioniere

Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.

Mechatronik ist eine Kernkompetenz am Wirtschafts- und Forschungsstandort Oberösterreich, wie hier im Labor im Center for Smart Manufacturing am FH OÖ Campus Wels. Foto: B.Plank - imBilde.at

29.07.2023

Vor 20 Jahren wurde der Mechatronik-Cluster in Oberösterreich gegründet - heute repräsentieren die 300 Partner aus Forschung und Wirtschaft das ganze Spektrum der Branche

Es war eine echte Pionierleistung. Im Herbst 1990 startete das weltweit erste Mechatronikstudium an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. Aufgrund der rasanten Entwicklung in der Forschung wurde 2001 das Forschungs- und Entwicklungsunternehmen Linz Center of Mechatronics (LCM) gegründet. Parallel dazu entstand der Bedarf nach einer Cluster-Initiative, die KMU in ihrer Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unterstützen sollte. „Eine Vorerhebung Ende April 2002 ergab 503 potenzielle Partnerunternehmen für einen Mechatronik-Cluster“, erinnert sich der heutige Cluster-Manager Elmar Paireder. 

KMU im Netzwerk stärken

So wurde 2003 der Mechatronik-Cluster gegründet. Seine Ziele haben sich nicht verändert: Stärkung der Innovationskraft und damit der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau sowie spezialisierter Zulieferunternehmen durch Förderung der Zusammenarbeit mit der Forschung sowie Aus- und Weiterbildungsrichtungen. „Mit der Einrichtung des Mechatronik-Clusters wurde eine überbetriebliche Vernetzungsplattform geschaffen, der mittlerweile rund 300 Unternehmen und Forschungseinrichtungen angehören und die zu den größten Mechatronik-Netzwerken in Europa zählt“, betont Paireder. 

Kernkompetenz in OÖ

Die hohe Bedeutung der Mechatronik in Oberösterreich spiegelt sich auch in der aktuellen Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 des Landes Oberösterreich wider. Sie ist dort als wesentliche Schlüsseltechnologie und Kernkompetenz angeführt. „Die Mechatronik ist der Motor der Digitalen Transformation. Im Zusammenspiel von Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen ist sie DAS Stärkefeld des Produktionsstandorts Oberösterreich“, streicht auch Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner hervor. 

Vertreter namhafter Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen unterstützen den Mechatronik-Cluster seit seiner Gründung im Beirat. Foto: citydoto.at/Roland Pelzl
Vertreter namhafter Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen unterstützen den Mechatronik-Cluster seit seiner Gründung im Beirat. Foto: citydoto.at/Roland Pelzl

Netzwerk rasch gewachsen

Nach nur acht Monaten Laufzeit begrüßte das Netzwerk mit Frai-Elektromaschinenbau GmbH aus St. Konrad den 100. Partner. Ein Jahr später wurde Franz Zauner Maschinenbau aus Pupping der 200. Partner. Beim ersten Messeauftritt bei der SMART AUTOMATION in Linz präsentierte der Mechatronik-Cluster sein Leistungsprofil. In Kooperation mit Clustern und Netzwerken aus Deutschland, der Schweiz und Österreich fand 2005 erstmals das Internationale Forum Mechatronik in Augsburg statt. Mittlerweile war diese Fachkonferenz bereits viermal in Linz zu Gast. 

Exzellenter Cluster

Ein weiterer Meilenstein war 2006 die erstmalige Verleihung des Mechatronik-Preises MEC für Leistungen an JKU, FH OÖ und HTLs. 2009 gab der Mechatronik-Cluster mit der Landesinnung der Mechatroniker und der sparte. industrie der WKOÖ erstmals die Broschüre „Mechatronik-Ausbildung in Oberösterreich“ heraus. 2010 erfolgte eine Kooperationsvereinbarung mit ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich. Seither ist der Mechatronik-Cluster mit einem Büro in St. Pölten vertreten. Das Leitprojekt „Mechatronikstandort Oberösterreich“ konzentrierte sich 2011 auf die Wichtigkeit mechatronischer Ausbildungen und die beruflichen Perspektiven. 2013 wurde der Mechatronik-Cluster mit dem Gütezeichen GOLD-Label „Cluster Excellence“ für seine professionelle Arbeit ausgezeichnet.

Industrie 4.0

Ab 2014 stand das Thema Industrie 4.0 im Zentrum. Zunächst wurde die OÖ Plattform Industrie 4.0 etabliert, in der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenarbeiten. „Mit einer Befragung von Produktionsunternehmen und einer Analyse der Stärkefelder Oberösterreichs in Wirtschaft und Wissenschaft hat die Plattform die Grundlage für die (R)Evolution der Produktion geschaffen“, betont der Cluster-Manager. Ins selbe Jahr fiel auch der Startschuss für „Technik am Zug“. Ein zu einem Techniklabor umfunktionierter Zugwaggon begeistert seither Kinder und Jugendliche in der voestalpine Stahlwelt und am Bahnhof Ried im Innkreis für MINT-Fächer und technische Berufe. 

Erfolgreiche Digitalregion

Ein neues Zeitalter brach 2017 mit der Leitinitiative Digitalisierung an. Das Land OÖ wollte damit seine Unternehmen fit für die digitale Transformation machen und betraute die Standortagentur Business Upper Austria mit der Koordinierung. Zum Abschluss erschien Ende 2021 die „Best-of-Broschüre“ mit 13 umgesetzten Projekten. Sie zeigt vielfältige Themen, von Qualifizierung bis automatisiertes Fahren, von Retrofitting bis 3D-Druck, von Robotik im Möbelbau bis Digital MedTech, von Informationssicherheit bis zu digitalem Vertrieb. Mittlerweile hat das Team des MechatronikClusters mehr als 100 Kooperationsprojekte initiiert und begleitet. Die Themen reichten von agilen Methoden oder Nutzung von Digitalen Zwillingen in der Entwicklung über intelligente Produktionssteuerungssysteme und Automatisierung bis zu innovativen Servicegeschäftsmodellen. 




"Mechatronik ist der Motor der Digitalisierung.“

Wirtschafts-Landesrat, Markus Achleitner



Der digitale rote Faden

Das im September 2022 gestartete Leitprojekt „TraceMe“ ist das jüngste Leuchtturmprojekt. Acht Firmen und sechs Forschungseinrichtungen arbeiten darin an einem technologischen Rahmenwerk für die Datendurchgängigkeit („Digital Thread“) – eine komplexe Herausforderung und gleichzeitig Bedingung für die digitale Transformation. „Digitalisierung ohne Maschinenbau ist sinnlos – Maschinenbau ohne Digitalisierung aber auch.“ Dieses Zitat des aktuellen Beiratssprechers Gerhard Dimmler, CTO ENGEL Austria, aus 2021 ist noch immer gültig. Es bringt die Komplexität und Interdisziplinarität auf den Punkt. Denn die Mechatronik ist unerlässlich für die Digitale Transformation und befindet sich gleichzeitig in einem rasanten Wandel. Der Beirat des Mechatronik-Clusters hat daher in einem Positionspapier festgelegt, wie Oberösterreich zur Kompetenzregion und zum Enabler der Digitalen Transformation werden soll. 

Neue Beiräte

Der Beirat unterstützt den Mechatronik-Cluster bei der Gestaltung der strategischen und operativen Schwerpunkte. Er setzt sich aus Vertretern namhafter Unternehmen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen aus Ober- und Niederösterreich zusammen. Der Beirat wurde immer wieder neu zusammengesetzt und erweitert. Mit der 60. Beiratssitzung feiert heuer der Mechatronik-Cluster neben dem 20-jährigen Bestehen ein zweites rundes Jubiläum.

www.mechatronik-cluster.at

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