Wenn die ersten Blätter zu Boden fallen und die Natur sich in den leuchtenden Farben des Herbstes zeigt, beginnt im Mühlviertel eine der genussreichsten Zeiten des Jahres. Die traditionelle Küche ist eng mit der Jahreszeit verbunden. Besonders der Herbst bietet eine Fülle an Produkten, die die Region bekannt gemacht haben. Äpfel, Erdäpfel, Kraut und mittlerweile auch Kürbisse sind nur einige der Zutaten, die in dieser Zeit Hochsaison haben.
Weißkohl oder Sauerkraut gelten als feste Bestandteile der Herbstküche. Sauerkraut wird traditionell im Herbst eingemacht und bietet durch seine lange Haltbarkeit eine gesunde Vitaminquelle für die kälteren Monate.
Mostäpfel und Birnen haben eine lange Tradition, vor allem in der Mostproduktion. Der typische Most ist ein fruchtigherbes Getränk, das gut zu den deftigen Gerichten der Region passt. Auch als Bratapfel oder in süßen Desserts sorgt der Apfel für herbstliche Genussmomente.
Mittlerweile hat sich der Kürbis, eigentlich typisch für die Steiermark, auch in Oberösterreich klar etabliert. Im Herbst leuchten viele Felder in warmen Orangetönen, wenn die Kürbisse reif sind.
Ob als Suppe, Röster oder im Ofen gebacken, der Kürbis spielt in der regionalen Küche eine wichtige Rolle.
Besonders beliebt ist der Hokkaido-Kürbis, der durch seinen nussigen Geschmack und seine feste Konsistenz vielseitig verwendbar ist.
Vom Wald auf den Teller
Der Herbst ist nicht nur die Zeit bunter Wälder und klarer Luft, sondern auch der Beginn der Wildsaison.
In dieser Region mit ihrer weitläufigen Natur und den dichten Wäldern hat die Jagd eine lange Tradition. Die frischen Wildspezialitäten zählen zu den Höhepunkten der regionalen Küche.
Besonders in den Monaten von September bis Dezember stehen Gerichte mit Hirsch, Reh und Wildschwein auf den Speisekarten der Gasthöfe – eine Einladung, die herbstliche Jahreszeit mit allen Sinnen zu genießen.
Die Jagd ist seit Jahrhunderten fest in der Kultur verwurzelt. Die weiten Wälder bieten einen idealen Lebensraum für Wildtiere wie Rehe, Hirsche, Wildschweine, Fasane und Hasen. Die Jäger pflegen ihre Reviere mit großem Respekt vor der Natur. Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle. Die Wildbestände werden genau beobachtet und es wird nur so viel gejagt, wie die Natur ohne Schaden vertragen kann. Dabei hat die Jagd nicht nur eine ökonomische Bedeutung, sondern auch eine kulturelle: Sie ist ein Teil des traditionellen Landlebens und sorgt für die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts.
Frisch gejagtes Wild wird meist direkt vor Ort verarbeitet und gelangt auf kurzen Wegen in die Küchen der Gasthäuser oder Privathaushalte. Diese Nähe zur Natur und der Verzicht auf lange Transportwege machen Wildfleisch zu einem besonders wertvollen Produkt.
Wildfleisch gilt als besonders hochwertig. Es ist fettarm, proteinreich und hat einen intensiven Geschmack.
Besonders beliebt sind Klassiker wie Hirschgulasch, Rehbraten und Wildschweingerichte. Die Rezepte dafür werden von Generation zu Generation weitergegeben.