Herr Edlbauer, Sie sind Unternehmer in Wels und leiten den erfolgreichen Familienbetrieb Prillinger. Wie geht es aktuell den Welser Unternehmen?
Franz Edlbauer: Wir beobachten die aktuellen Herausforderungen sehr genau. Im Großen und Ganzen ist die Situation für die regionale Wirtschaft - mit Ausnahmen - sehr stabil. In einigen Branchen wissen wir aber bereits jetzt, dass die Nachfrage spätestens mit Herbst nachlassen wird. Das wird natürlich auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Der private Konsum sowie die Exporttätigkeiten sind hingegen noch sehr gut, was in Summe darauf hindeutet, dass die Wirtschaft auf stabilen Beinen bleiben wird.
Also ist eine drohende Rezession vom Tisch? Was sind in Zukunft die größten Herausforderungen für unsere Betriebe?
Franz Edlbauer: Die hohe Inflation sowie die steigenden Zinsen sorgen dafür, dass wichtige Investitionen ausbleiben. Das belastet beinahe alle Wirtschaftsbereiche und trübt die Konjunktur. Auch der Arbeitsmarkt wird daraus resultierend Veränderungen mit sich bringen. Es ist nun an der Zeit, rasche Gegenmaßnahmen einzuläuten, die die Konjunktur stabilisieren und den Arbeitsmarkt entlasten.
Herr Huber, sie führen seit mehr als 25 Jahren Ihr Unternehmen Huber KSS-Service in Lambach. Als Vertreter von mehr als 5500 Betrieben in Wels-Land werden Sie oftmals mit dem Problem des Lehrlingsmangels konfrontiert. Was unternimmt die WKO, um Jugendliche in die Lehre zu bringen?
Alexander Huber: Seit Jahren ist es unser erklärtes Ziel, das Image der Lehre zu verbessern. Uns ist in den letzten Jahren einiges gelungen. In puncto neue Lehrverträge sind wir mit der Region Wels ganz vorne dabei. Durch unsere vielen Initiativen wie dem Projekt ,,Wirtschaft verstehen", bei dem Firmen die Patenschaft von Schulklassen übernehmen, der ,,OÖ Job Week" oder auch durch unsere unterschiedlichen Workshops in den Schulen setzen wir ganz gezielte Schwerpunkte. Als Highlight gilt nach wie vor unsere Lehrlingsmesse, wo wir mehr als 1500 Schülerinnen und Schüler aus der Region erreichen. Die Jugend ist unsere Zukunft und Berufsorientierung ist wichtiger denn je. Fakt ist: Fehlen heute Lehrlinge, gehen uns morgen die Fachkräfte ab, die unsere Betriebe so dringend benötigen.
Was zeichnet aus Ihrer Sicht den Standort Wels und Wels-Land besonders aus?
Alexander Huber: Der Standort Wels und Wels-Land bietet Rahmenbedingungen, die in dieser Form einzigartig sind. Die Wirtschaft bietet einen tollen Branchenmix, die Erreichbarkeit der Betriebe ist durch eine gut ausgebaute Infrastruktur gegeben und mit den unzähligen Schulen in Wels und Wels-Land punktet die Region mit einem perfekten Bildungsangebot. Besonders hervorzuheben ist auch noch die sehr hohe Lebensqualität in unserem Bezirk, was ebenso ein wichtiger Standortfaktor ist.
Was ist jetzt nötig, um einen Ausblick in eine gute Zukunft machen zu können?
Franz Edlbauer: Trotz aller Schwierigkeiten und globaler Krisen bleiben Optimismus und Mut die besten Berater für eine erfolgreiche Zukunft. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Wirtschaft im globalen Umfeld auch künftig vorne mitmischen wird. Generell wird der internationale Wettbewerb aus unterschiedlichen Gründen aber härter und Österreich und Europa haben viele Hausaufgaben zu erledigen, um unseren Wirtschaftsstandort für die Zukunft abzusichern.
ΚΟΝΤΑΚΤ
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