Rund 6000 Unternehmen werden jedes Jahr in Österreich in neue Hände gegeben. Hinsichtlich der Art der Übernahme zeigt sich, dass familien interne Nachfolgen (55 Prozent) etwas häufiger stattfinden als externe Übergaben (45 Prozent). Meist besteht daher der Wunsch, den Betrieb an die eigenen Nachkommen weiterzugeben. Daher ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Hier einige Tipps und Überlegungen zur Planung der Übergabe:
• Rechtzeitig Überlegungen anstellen, mindestens fünf Jahre vor der geplanten Übergabe mit den Vorbereitungsarbeiten beginnen.
• Bei der Auswahl des Nachfolgers sollte man nicht nur auf familiäre Bindungen achten, sondern auch auf die fachliche Eignung. Eine solide und facheinschlägige Ausbildung ist von Vorteil. Zudem sollten auch unternehmerisches Denken und Handeln vorhanden sein.
• Neben der fachlichen Qualifikation ist es wichtig, dass der potenzielle Nachfolger auch den nötigen Willen mitbringt, das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen. Unternehmertum erfordert Engagement, Durchsetzungsvermögen und Risikobereitschaft.
• Pensionsversicherungsrechtliche Aspekte spielen bei der Entscheidung über den Zeitpunkt der Betriebsübergabe eine Rolle. Es ist ratsam, einen schriftlichen Zeitplan aufzustellen, um Klarheit und Sicherheit zu schaffen.
• Die Frage, ob das Unternehmen oder nur die Geschäftsführung an ein Kind übergeben werden soll, ist individuell zu entscheiden. Hierbei spielen sowohl die Fähigkeiten und Interessen der Kinder als auch die Größe und Struktur des Unternehmens eine Rolle.
• Eine gerechte Erbfolge kann erreicht werden, indem das Familienvermögen vom operativen Betrieb getrennt wird. Dies schafft Klarheit und verhindert mögliche Konflikte unter den Geschwistern.
• Steuerrechtliche Aspekte sollten zur Erreichung einer steueroptimalen Gestaltung von Beginn an mitberücksichtigt werden.
Das Hinzuziehen eines externen Beraters kann bei Betriebsübergaben ratsam sein, sowohl zur Abklärung steuerlich-finanzieller Aspekte als auch in einer Vermittlungsfunktion als neutraler Dritter.