Was konnten Sie für die Gemeinde heuer erreichen?
Es war für St. Florian in mehrerlei Hinsicht ein sehr intensives Jahr. Auf der einen Seite hat uns mit Jahresbeginn unser „Geburtstagskind“ Anton Bruckner eine Vielzahl von Veranstaltungen beschert und St. Florian war - neben Bad Ischl - das Epizentrum der europäischen Kultur. St. Florian bekam dadurch eine internationale Präsenz, von der wir noch lange profitieren werden. Die Expo im Stift und die Neueröffnung des Symphoniewanderwegs sind dabei besonders hervorzuheben.
Neben Kultur beschäftigen uns zwei weitere Groẞprojekte, die in diesem Jahr auf Schiene gebracht wurden. Der Neubau einer Kinderbildungs- und betreuungseinrichtung und die dadurch notwendige Absiedelung unseres Bauhofs. Hier werden wir den Moarhof des Stiftes in Hohenbrunnsanieren und den Bauhof dort ansiedeln - Projekttitel: „Der Bauhof im Denkmal“. Ein spannendes Projekt, weil ein drohender Leerstand vermieden und keine neue Fläche versiegelt wird.
Was steht auf der Agenda gerade ganz oben?
Neben dem Bauprojekt für unsere Kleinsten, der Ausbau des Zentrums für Betreuung und Pflege, um zusätzliche Betten für ältere Menschen anbieten zu können. In unmittelbarer Nähe entsteht ein „Betreutes Wohnen“ - Projekt der Lawog inklusive Tageszentrum und Tagesheimstätte.
Was ist das nächste wichtige Thema für die Zukunft?
Die Erhaltung der hohen Lebensqualität in unserer Gemeinde. Wesentliche Basis dafür ist das Miteinander aller Parteien, ein funktionierendes Vereinswesen, ehrenamtliches wertschätzen Engagement, der Umgang miteinander und es muss gelingen, dass wir den Menschen wieder stärker bewusst machen, dass wir in einem guten Land leben.
Ich habe große Freude am Gestalten meiner Heimatgemeinde und arbeite dafür, dass wir die Lebensqualität in St. Florian erhalten und für die Menschen in allen Lebensbereichen gut gesorgt ist.
Ideen, um die Gemeinde nachhaltiger zu gestalten?
Wir werden uns noch stärker dem Thema Mobilität widmen. Damit meine ich die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs und speziell die Anbindung zum Bahnhof Asten. Dabei geht es nicht nur um neue Buslinien und höhere Taktfrequenz, sondern auch um Bewusstseinsbildung, damit noch stärker auf Öffis umgestiegen wird. In Kombination mit zusätzlichen Maßnahmen für mehr Sicherheit für unsere Radfahrer und Fußgänger im Zentrum bzw. an den Schnittstellen nach Linz, soll St. Florian ein Ort werden wo man bewusst auf das (Zweit-)Auto verzichtet. Zum Thema nachhaltige Energie: Mit unserem aktuellen Nahwärmeprojekt im Zentrum versorgen wir bereits die Mittelschule und einige Privathaushalte. Im kommenden Jahr wird das Marktgemeindeamt mit Nahwärme aus regionaler Biomasse versorgt und auch die neue Krabbelstube wird mit Energie aus dem eigenen Ort versorgt werden.
Was ist Ihnen eine Herzensangelegenheit?
Ein Mobilitätskonzept für unseren wunderschönen Marktplatz und ein Ortsteilzentrum für Rohrbach, jeweils unter Einbindung der Menschen, die davon profitieren sollen.
Gibt es Leerstände im Ort?
Bis auf wenige Ausnahmen nicht. Als Gemeinde bringen wir uns aktiv ein, treten mit den Eigentümern in Kontakt und versuchen Kontakte herzustellen, zwischen Eigentümern und Interessenten. Dort, wo wir als Gemeinde selbst die Möglichkeit haben, erarbeiten wir eigene Nutzungskonzepte.
Wie sieht die demografischen Entwicklung aus?
Wir haben seit vielen Jahren ein sehr moderates Wachstum. Wir setzen hier auch bewusst unsere Möglichkeiten ein, um dieses Wachstum am Rande der Landeshauptstadt - als attraktiver Wohnort für Städter - behutsam zu gestalten. Tatsache ist: Hätten wir keinen Zuzug, würden wir schrumpfen. Wichtig ist, dass wir zentrumsnahes Wohnen weiterhin forcieren wollen, weil dadurch die Nahversorgung in allen Bereichen sichergestellt werden kann. Wohnen im Ortskern ist Voraussetzung dafür und das einzig wirksame Mittel gegen das oft zitierte Ortskernsterben. Wir realisieren daher derzeit auch mehrere zentrale Wohnbauprojekte in allen Preis- und Größenkategorien.
Gibt es noch noch genügend Gastronomieangebote?
Wir verfügen über eine gut funktionierende und lebendige Gastroszene mit einem breiten Angebot für Gäste und unsere Florianerinnen und Florianer. Wenn auch ein Wirt nun zugesperrt hat, so ist ein neuer Top-Betrieb im Zentrum hinzugekommen und erfreulicherweise wurde der beliebte Florianikeller renoviert. Dieser erfreut sich speziell bei der Jugend großer Beliebtheit.
Was macht Ihre Gemeinde besonders?
Denkmalgeschützte Kulturgüter treffen auf moderne wirtschaftliche Infrastruktur und ein pulsierendes Gesellschafts- und Vereinsleben. Dörflicher Charakter mitten im Ballungsraum, das ist der Charme von St. Florian und die Grundlage der hohen Lebensqualität.
Wie würden Sie einem Auswärtigen Ihre Gemeinde beschreiben?
Ein Ort voll Kultur, Brauchtum und Tradition auf der einen Seite. Pulsierende Wirtschaftsbetriebe, hohe Lebens- und Wohnqualität durch beste Infrastruktur und kurze Wege, auf der anderen Seite.
St. Florian in drei Worten?
Lebenswert, liebenswert, bemerkenswert.
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