Die Geschichte des Weinbaus in Passau reicht bis in die Zeit der Römer zurück. Doch mehr als 300 Jahre lang wurde in Passau kein Wein mehr angebaut. Bis 2017, als Hubert Weizenberger begann, in Passau oberhalb des Donautals seine Reben reifen zu lassen. Heute erfreut er unter anderem die Spitzengastronomie in der Region mit dem „Passauer Wein“.
Südöstlich der Passauer Ortsspitze und dem Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz wachsen auf einem sanft zur Donau abfallenden Hügel die Rebstöcke, aus denen Hubert Weizenberger seinen Bio-Wein keltert. Etwa 4000 Liter werden es dieses Jahr sein, angesichts eines sehr nassen Frühjahrs eine respektable Ausbeute. „Wir hätten uns schon mehr erwartet, aber 2023 war ein sehr gutes Jahr und deshalb haben wir zum Glück den Keller noch so voll, dass wir gut über das Jahr kommen“, sagt der Weinbauer.
Der Wunsch, einen eigenen Weinberg zu pflanzen und in Passau Wein in Bio-Qualität herzustellen, wurde Wirklichkeit, als der gelernte Maschinenbaumeister mit seiner Frau Eva den Hof und den dazugehörigen Grund kaufte. „Rund 7000 Rebstöcke haben wir auf einem brach liegenden Acker im Passauer Stadtteil Grubweg – oberhalb der Donau und südöstlich des Passauer Dreiflussecks – bis Ende 2018 gepflanzt“, berichtet er. Seither wächst das Portfolio an echten Passauer Weinraritäten stetig. „Heute keltern wir Weine aus sieben verschiedenen Rebsorten, darunter Donauriesling, Donauveltliner, Souvignier Gris und Pinot Nova. Riesling und Veltliner sind meine Favoriten. Alle unsere Weine sind biozertifiziert“, sagt der Winzer, der eine zweijährige Ausbildung in seinem neuen Berufsfeld machte und die Gesellenprüfung absolvierte. Aber nicht nur Wein wird angebaut. „Von unserer Streuobstwiese ernten wir Äpfel in Bio-Qualität und stellen daraus Apfelsaft, Apfelmost und Apfelsecco her.“ Die Bienenvölker bescheren den Weizenbergers jedes Jahr eine reiche Honigernte. In Zukunft soll es viele weitere Bio-Produkte vom hauseigenen Weinberg geben.
Tochter macht Winzerausbildung
Den Schritt zum Bio-Winzer hat der Niederbayer nie bereut, auch wenn sich die Investition für das Ehepaar wohl nicht mehr rechnet. Aber es ist ein Nachwuchstalent in Sicht. Die Tochter hat eben erst eine Ausbildung als Winzerin in Veitshöchheim begonnen. „Sie wird sicher gute Ideen in unser Weingut bringen“, ist sich der Weinbauer sicher. Geliefert wird hauptsächlich in die Region Passau. Es gibt aber auch einen Online-Shop. „Wir haben sogar schon ein Weinpaket nach Japan geschickt“, sagt Weizenberger.