Es ist zweifellos eines der schönsten und größten Volksfeste Ostbayerns, die Passauer Dult. Jedes Jahr zum Frühjahrsstart und zum Sommerausklang heißt es im Messepark Kohlbruck „O‘zapft is!“.
Maidult und Herbstdult bilden Auftakt und Abschluss der Festsaison in Passau und bieten alles, was der Volksfestfreund sich wünscht. Neben knapp 9000 bzw. 6000 Sitzplätzen im weithin bekannten Dultstadl sowie den wunderbar ausgestalteten Bierzelten kommen auch die Freunde der Fahrgeschäfte und Kirmesvergnügungen zu ihrem Spaß.
Einheimische, Studenten und auswärtige Besucher schlendern über den Festplatz, genießen Kas und Brezn, gebrannte Mandeln und das Festbier der Passauer Brauereien. Kindernachmittag, Oldie-Abend und ein großes Feuerwerk, traditionell am Dult-Mittwoch, machen Lust auf einen Besuch.
Alle Jahre statten die neuesten Attraktionen sowie auch Klassiker Passau einen Besuch ab. Umfassend ist das Angebot an dulttypischen Speisen und im Warenmarkt finden Besucher immer etwas Besonderes.
Großer Trachtenumzug
Bei der Maidult wird es Jahr für Jahr auch traditionell. Prächtig bestickte Trachten, edel verzierte Kopfbedeckungen, aufwendig geschmückte Pferde und Wagen: Mit Hinguckern in Hülle und Fülle wartet der große Trachtenumzug auf, der immer am ersten Festsonntag anlässlich der Maidult stattfindet. Die Route führt durch die historische Altstadt. Mit rund 100 verschiedenen Schützen-, Musik- und Trachtengruppen und mehr als 3000 Teilnehmern ist es der zweitgrößte Festzug Bayerns.
Und weil die Passauer so gerne Volksfeste feiern, gibt es im Laufe des Jahres mit der „Oidn Duid“ im Juni noch einen weiteren Höhepunkt. Bei der „Oidn Dult“ leben vergangene Volksfest-Traditionen wieder auf. Blasmusik ohne Verstärker, Tanzboden, Ochsenbraterei, Steckerlfisch und Schiffsschaukel versprechen nostalgisches Festvergnügen am Klostergarten mitten in der Stadt. Der Name der Veranstaltung ist zum einen eine Anspielung auf die „Oide Wiesn“ in München sowie zum anderen eine Reminiszenz an Zeiten, als die Passauer Dult noch auf dem früher an der Stelle des heutigen Klostergartens befindlichen Exerzierplatz stattfand. Im Gegensatz zur eigentlichen Passauer Dult wird die Oide Dult aber von privater Hand organisiert.
Dult mit langer Geschichte
Die Geschichte der Dult geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Am 26. Januar 1164 erlaubte Bischof Konrad I. den Bewohnern von Passau, „auf ewige Zeiten“ einen zweiwöchigen Jahrmarkt zwischen Jakobi und dem Fest St. Stephan (3. August) abhalten zu dürfen. Die Urkunde wurde vom Bischof selbst und von 15 Domherren unterzeichnet. Später wurde dann der Markt auf den Herbst verlegt – der Ursprung der heutigen Herbstdult.
Die Maidult geht dagegen auf den „Krügermarkt zu St. Nikola“ zurück, der erstmals 1666 urkundlich erwähnt wird. Damals wurde im Bereich der Kirche St. Jakob gefeiert, die sich in der heutigen Bahnhofstraße befand und 1809 unter General Napoleon abgerissen wurde. 1816 fand der MaiMarkt erstmalig auf dem Kleinen Exerzierplatz statt. Mit der Eingemeindung von St. Nikola im Jahre 1870 wurde aus der Nikolaer Maidult 1871 die „Passauer Maidult“. Bereits im Jahr 1911 waren die heutigen Brauereien (Innstadt, Hacklberg und Stockbauer, heute Löwenbrauerei) dabei. Die Maidult fand in diesem Jahr vom 6. bis zum 14. Mai statt.