Obwohl Anton Bruckner weder in Perg geboren wurde noch hier gestorben ist, hatte er eine besondere Beziehung zu der Stadt. Nicht umsonst trägt eine Straße seinen Namen. Auf dem Dachboden eines Hauses in der Herrenstraße 24 in Perg wurde vor mehr als hundert Jahren eine Blechdose gefunden, die ein von Anton Bruckner geschriebenes Notenblatt enthielt. Ein Sensationsfund, der bis heute die Beziehung von Bruckner zu Perg dokumentiert. Der Perger Lederhändler und Musikfreund Josef Diernhofer hatte sich das „Stückerl“ von Anton Bruckner erbeten, als er ihn 1884 bei den Bayreuther Festspielen getroffen hat.
Anton Bruckners Urgroßmutter war die Tochter eines Perger Mühlsteinhauers, der Perger Bürgermeister Karl Terpinitz bat ihn 1863, die neue Kirchenorgel einzuspielen, und zu Bruckners Freunden zählten der Perger Volksschuldirektor Franz Kirchberger und der Pergkirchner Pfarrer Andreas Mittermayr.
Allerlei zu Ehren Bruckners
Im Jahr 2024 feiert also auch Perg den 200. Geburtstag dieses so wichtigen Komponisten mit verschiedenen Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerten. Die Sonderausstellung „Brucknerstadt Perg? Wir feiern jedenfalls“ im Heimathaus-Stadtmuseum wird am Freitag, 17. Mai 2024, um 19 Uhr eröffnet. Besuchen kann man sie danach jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr; für Gruppen nach telefonischer Vereinbarung. Die Stadtkapelle Perg nimmt das Brucknerjahr zum Anlass, um am Samstag, 25. Mai, ein wahrliches Klangfeuerwerk in der Pfarrkirche erklingen zu lassen, als würde der große Meister Bruckner himself an der Orgel sitzen. Im Anschluss an das Kirchenkonzert lädt die Stadtkapelle zu einem gemütlichen Ausklang in die Begegnungszone.
Blasmusik und Bruckner - passt das denn zusammen?
Anton Bruckner ist vor allem für seine großen sinfonischen Werke bekannt. Auch seine Kompositionen für Chor erfreuen sich großer Beliebtheit. Für Blasorchester hat er vergleichsweise wenig komponiert. Nachgewiesen ist nur ein Marsch in Es-Dur für Blasorchester. Für was Bruckner aber auf jeden Fall steht, sind große klangliche Dimensionen. In diesem Sinne wird einem die Musik Anton Bruckners auch beim Kirchenkonzert begegnen: als Verbindungselement zwischen den musikalischen Welten.
Exkursion mit dem Zug
Am Mittwoch, 5. Juni, findet eine ganztägige Exkursion mit dem Zug zur Nationalbibliothek in Wien statt. Der Ausflug beinhaltet unter anderem eine Führung durch die Ausstellung „Anton Bruckner, der fromme Revolutionär“. Erstmals ist das Original-Notenblatt des Perger Präludiums zu sehen. Zusätzlich findet eine Objektpräsentation statt. Gezeigt wird dabei eine für den Kaiser bestimmte Prunkausgabe eines Buchs, das der Perger Thomas Lansius mit seinen Schülern herausgegeben hat. Am Nachmittag wird das Wien Museum besucht.
In der Stadtpfarrkirche Perg findet am Sonntag, 9. Juni, um 17 Uhr ein Konzert des Kammerorchesters Münzbach mit Werken von Anton Bruckner, Edvard Grieg und Antonio Vivaldi statt. Am Freitag, 14. Juni, ab 17 Uhr, führt der Perger Brucknerstadt-Spaziergang, ausgehend von der Brucknerstraße, gemütlich an Orte in der Innenstadt, die einen Bezug zu Anton Bruckner haben.
Ein „Brucknerstraßler“ bei PERGliest
Alfred Zellinger, in Perg geboren, in der Brucknerstraße aufgewachsen, spricht am Mittwoch, 19. Juni, ab 19 Uhr, über seine Jugendjahre in Perg und liest im KUZ Perg aus seinem Europabuch „Flaneurgeschichten …“.
Beim Orgelkonzert am Freitag, 21. Juni, ab 18.24 Uhr in der Pfarrkirche Perg, sorgen Schüler und Schülerinnen der Landesmusikschule Perg (Orgelklasse Klemens Öhlinger) für klangliche Genüsse. Am Sonntag, 22. September, ab 19 Uhr, steht in der Turnhalle das Jubiläumskonzert „20 Jahre SBO“ des preisgekrönten Sinfonischen Blasorchesters Perg unter der künstlerischen Leitung von Thomas Asanger im Rahmen von ,,Anton Bruckner 2024“ am Programm. „Anton Bruckner – mehr als ein Musikant Gottes!“ lautet der Titel eines Vortrags von Robert Wandl, pensionierter Wirtschaftskammersekretär, im Rahmen des Katholischen Bildungswerks Perg am Donnerstag, 12. September, um 19.30 Uhr im Pfarrheim. Diese und weitere Termine werden laufend auf www.pergmuseum.at veröffentlicht.