Seit einigen Monaten teilen Menschen auf TikTok und anderen Plattformen Videos und Fotos von ihrer Hausbibliothek. Die Zeitschrift Architectural Digest bezeichnete diese Bewegung heuer sogar als ersten großen Designtrend des Jahres. Beim sogenannten „Bookshelf-Wealth“ (übersetzt: Bücherregal-Reichtum) geht es aber nicht darum, besonders viele Bücher zu besitzen, sondern mit seinen Büchersammlungen ein ansprechendes Zuhause zum Lesen zu schaffen.
Perfekt war gestern
Der Einrichtungstrend richtet sich somit an Leseratten, die wirklich gerne in Büchern versinken und Räumen mit ihrer Sammlung einen gemütlichen Charakter verleihen wollen. Er folgt der Sehnsucht der Menschen nach mehr Authentizität und Gemütlichkeit. Eigentlich ist das Dekorieren von Bücherregalen kein neuer Trend an sich. Doch durch die sozialen Medien hat das Ganze eben einen Namen erhalten.
Lässig und zufällig
Bei dem Interior-Trend geht es zudem auch um eine Ablehnung der perfekt aufgeräumten und makellos in Szene gesetzten Wohnung, die in den letzten Jahren so beliebt war. Vielmehr soll eine Auswahl an Dingen im Zuhause präsentiert wird, die für einen selbst wirklich von Bedeutung sind. Wie Bücher eben.
Im Gegensatz zu Büchern in wohldekorierten und nach Farben sortierten Regalen sind die Werke bei „Bookshelf-Wealth“ keine bloßen Deko-Elemente oder Requisiten. Sie wurden tatsächlich gelesen und bewusst so arrangiert, dass sie gesehen werden. Die maximalistischen Regale wirken dabei oft lebendig, atmosphärisch und laden zum Entdecken ein.
Angeordnet werden die Bücher lässig und etwas zufällig, so als hätte sie jemand erst vor Kurzem aus dem Regal genommen und ohne viel nachzudenken wieder hineingestellt.
Büchersammlungen können in jedem Zimmer vorkommen. Zum Beispiel werden Bücher auf einem Beistelltisch geparkt, die noch gelesen werden sollen: mal nebeneinander stehend, mal anlehnend, mal gestapelt.