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100 Schulen in Österreich werden zu KI-Pilotschulen

Manche Schulen haben bereits schulautonome Schwerpunkte gestartet. Foto: HTL Braunau

11.01.2024

Der Einsatz von Programmen mit Künstlicher Intelligenz - wie zum Beispiel ChatGPT – bei Schularbeiten und Tests bleibt aber grundsätzlich verboten.

In den nächsten zwei Schuljahren sollen 100 Schulen zu Pilotschulen in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) werden. Das kündigten Bildungsminister Martin Polaschek und Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky im November an. 

Eigenes Projektbudget und digitaler Lernkoffer

Die KI-Pilotschulen erhalten ein eigenes Projektbudget. Damit kann zusätzliche Lernsoftware angeschafft und – begleitet von Hochschulen – getestet und evaluiert werden. Die Schulen sollen auch etwa die besten Eingaben („Prompts“) für die Bedienung von ChatGPT sammeln – diese sind nötig, um auch die besten Antworten zu erhalten.

Für die Teilnahme ist eine Bewerbung nötig. Vertreten sein sollen alle Schularten und alle Bundesländer. Zielgruppe sind vor allem die schon derzeit existierenden Expert-Schulen, insgesamt steht ein Projektbudget von 250.000 Euro zur Verfügung. Zudem werden Unterrichtsmaterialien für alle Schulen besser mit KI-Beispielen ausgestattet – von der Eduthek, einem frei zugänglichen Content-Pool des Ministeriums, über den digi.case, einem Digital-Lernkoffer für die Volksschulen, bis hin zu den klassischen Schulbüchern etwa für die Digitale Grundbildung. Verstärkt werden soll das Thema auch in der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte. 

KI bei schriftlichen Arbeiten

Nach wie vor verboten bleibt der Einsatz von KI, wenn damit Leistungen vorgetäuscht werden, so Polaschek. Lehrkräfte sollten offen über missbräuchliche Verwendungsformen sprechen und Schülerinnen und Schüler für das Thema sensibilisieren.

Bei Hausübungen oder auch abschließenden Arbeiten dürfen KI-Tools nur unterstützend eingesetzt werden und müssen klar ausgewiesen werden. Die Letztverantwortung liege bei den Schülerinnen und Schülern. In diesem Zusammenhang seien die Lehrkräfte aufgefordert, etwa bei Schularbeiten oder Tests, auf den Stil zu achten und im Zweifelsfall gezielt nachzufragen, so Polaschek. 

Laut Medienpädagogin Elke Höfler gehe es dabei auch darum, „Schriftlichkeit in Mündlichkeit zu überführen“. Lehrkräfte könnten sich von Schülern erklären lassen, warum sie bei einer Erörterung oder Übersetzung dieses oder jenes Wort verwenden.

Die Begründungskompetenz werde zentral sein, so Höfler. Die Herausforderungen durch KI seien nicht neu, sagte Tursky. Technische Neuerungen habe es immer gegeben. Die Frage dabei ist: „Soll das integriert oder soll das verboten werden?“ Man hat sich in der Regierung für die erste Variante entschieden. 

Welche KI-gestützte Lernsoftware an den Pilotschulen zum Einsatz kommt, sollen diese laut Höfler selbst entscheiden. Das hängt auch vom Schwerpunkt der jeweiligen Einrichtung ab und reicht von Software für das Vokabellernen über Visualisierungen von Graphen und Modellen bis zum Erstellen und Erkennen von Deepfakes.