Einige Details stehen schon seit Beginn des Schuljahrs fest. Das betrifft die Einbeziehung der Jahresnote in die Maturanote (sowohl schriftlich als auch mündlich) – Zeugnisnote und Prüfungsnote sollen zu gleichen Teilen dafür zählen. Landet man damit genau zwischen zwei Noten, „sticht“ die Prüfungsnote.
Voraussetzung: Bei der Prüfung müssen mindestens 30 Prozent der möglichen Punkte erreicht werden. Außerdem werden in Mathematik an den AHS die (schwierigeren) textlastigen Aufgaben weniger stark gewichtet, bei manchen Aufgaben gibt es auch eine „Best-of“-Wertung. Das bedeutet, dass für die Benotung nur jene herangezogen werden, in denen die meisten Punkte erzielt wurden.
Aufgrund des neuerlichen Distance Learning im Herbst kamen nun einige Punkte hinzu: die nur freiwillige Präsentation der Abschlussarbeiten, die mögliche Kürzung der Themengebiete bei der (am 7. Juni beginnenden) mündlichen Matura um höchstens ein Drittel sowie die Verlängerung der Arbeitszeit bei der schriftlichen Matura um je eine Stunde. Bereits nach Weihnachten startet für die Maturaklassen zusätzlicher Förderunterricht im Ausmaß von zwei Wochenstunden. Zwischen dem Ende des Schuljahrs für Maturanten am 2. Mai und dem Maturastart am 20. Mai steht außerdem ein zweiwöchiger Ergänzungsunterricht in den Maturafächern auf dem Stundenplan.
Bei einer erneuten Verschlechterung der Infektionslage ist aber auch die Abhaltung der mündlichen Matura nicht in Stein gemeißelt, sagt Faßmann: „Wenn das Sommersemester unerfreulich wird, dann ist die mündliche Prüfung etwas, worüber wir noch sprechen können.“
Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek zeigte sich mit den Änderungen zufrieden, hätte sich aber eine sofortige Umstellung der mündlichen Matura auf Freiwilligkeit gewünscht.
NEOS und SPÖ verwiesen auf eigene Initiativen dazu und reklamierten die Änderungen für sich. Die FPÖ ist gegen ein „Abspecken der Matura“ und will zur alten Reifeprüfung vor Einführung der Zentralmatura zurückkehren.
Kritik von AHS-Direktoren
Die AHS-Direktoren kritisieren das geplante Modell für die Matura 2021 und die Kommunikation über geplante Erleichterungen scharf. Sie befürchten eine „Notamputation“ der Reifeprüfung und eine „Matura ohne mündliche Elemente“.
Die AHS-Direktorinnen und -Direktoren Österreichs fordern „ein vernünftiges Entgegenkommen für die heurigen Maturanten bei unbedingter Wahrung eines Mindestqualitätsstandards“, erklärte die Vorsitzende der AHS-Direktorinnen und -Direktoren Österreichs, Isabella Zins.