Mit der Rückkehr von rund 200.000 Schülerinnen und Schülern sowie etwa 21.000 Lehrkräften in die Klassenzimmer rücken pragmatische Lösungen und Bildungschancen in den Vordergrund. „In der Schule von heute gestalten wir die Zukunft von morgen. Jede und jeder soll die Chance haben, das Beste aus sich herauszuholen“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.
„Der Schlüssel zu unserer Zukunft liegt in den Klassenzimmern von heute und darauf kann Oberösterreich zählen“, betont Haberlander. „Wir investieren dort, wo sich die Zukunft unseres Landes entscheidet - bei unseren Jüngsten.“
„Die Aufgaben im kommenden Schuljahr sind vielfältig“, ergänzte Bildungsdirektor Alfred Klampfer. „Von der Vollausstattung der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten in den MS und AHS-Unterstufen bis hin zu gezielten Förderprogrammen liegt unser Fokus auf Qualität und Chancengleichheit. Die zentralen Schwerpunkte liegen in der Gewinnung von neuen Kolleginnen und Kollegen, der Stärkung der Lehrkräfte in ihrem Tun und in der Weiterentwicklung der digitalen Bildung.“
Schwerpunkte
Die zentralen Säulen des Arbeitsprogramms sind die Stärkung der Lehrkräfte durch gezielte Fortbildungen und die Weiterentwicklung der Digitalisierung. „Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig, den Puls der Zeit zu spüren und unsere Bidungslandschaft dementsprechend zu formen“, erläutert Klampfer. Landesschulsprecher Xaver Eicher zeigt sich ebenfalls optimistisch: „Nach den Herausforderungen der letzten Jahre blicken wir motiviert auf die kommenden Monate. Es gibt viele Projekte, die die Interessen der Schülerinnen und Schüler in Oberösterreich vertreten werden.“
Neue Lehrpläne und englischsprachige Angebote
Mit dem Schuljahr 2023/24 treten neue Lehrpläne in Kraft. Diese betreffen die Volksschule, die Mittelschule und die AHS-Unterstufe und legen einen Fokus auf kompetenzorientierten Unterricht.
Zeitplan der Einführung:
– Aktuell: Einführung in den 1. Klassen der Volks- und Mittelschulen sowie der AHS-Unterstufe
– Bis 2025/26: Modernisierung der Lehrpläne im sonderpädagogischen Bereich
– Ab 2027/28: Aktualisierung der Lehrpläne der AHS-Oberstufe geplant
– Parallel: Arbeit an den Lehrplänen der berufsbildenden mittleren und höheren Schule (BMHS)
Die Schwerpunkte der neuen Lehrpläne:
– Fokus auf fachliche und überfachliche Kompetenzen, z. B. Wirtschafts- und Finanzbildung
– Verbesserte Abstimmung in Inhalt und Struktur
– Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit unter Lehrpersonen
Mehrwert für Schulgemeinschaft:
– Klarere Orientierung für Lehrerinnen und Lehrer, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler hinsichtlich zu erwerbender Kompetenzen in der jeweiligen Schulstufe
– Mehr Flexibilität für zeitgemäße und zukunftsorientierte Unterrichtsgestaltung. Die Neugestaltung der Lehrpläne ist ein weiterer Schritt im Bildungssektor Oberösterreichs, um den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.
Englischsprachige Angebote
Der Ausbau englischsprachiger Angebote in Schulen und Kindergärten ist ein wesentliches Anliegen für die oberösterreichischen Bildungseinrichtungen. Gerade in einer zunehmend globalisierten und vernetzten Welt ist es wichtig, die Kinder und Jugendlichen auf diese vorzubereiten.
CLIL (Content and Language Integrated Learning):
– Integriert Fach- und Sprachkenntnisse
– Anwendung in verschiedenen Schulformen, insbesondere in MINT-Fächern
Internationale Programme und Wettbewerbe:
– EU-Kooperationen: Erasmus+ und eTwinning fördern internationale Zusammenarbeit und Schülerinnen- und Schüleraustausch.
– AFS Austauschprogramme: Angeboten in über 50 Ländern, Schwerpunkt auf Englisch und interkulturellem Lernen
– Internationale Wettbewerbe: Teilnahme an Veranstaltungen wie der Entrepreneurship-Europameisterschaft und dem Raumfahrt-Wettbewerb „ESERO“
Zusatzangebote und Lehrpläne:
– Fokus auf Mehrsprachigkeit im Kontext interkultureller Wirtschaftsräume in Handelsakademien und Tourismusschulen
Häuslicher Unterricht
In Österreich gibt es die Möglichkeit, die allgemeine Schulpflicht durch den Besuch des sogenannten „häuslichen Unterrichts“ zu erfüllen. 303 Kinder wurden für das Schuljahr 2023/24 zum häuslichen Unterricht abgemeldet. Die Zahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr somit mehr als halbiert.
Ukrainische Schülerinnen und Schüler in Oberösterreich
Der Krieg in der Ukraine dauert nach wie vor an. Während des Schuljahres 2022/23 stiegen die Schülerinnen- und Schülerzahlen an oberösterreichischen Schulen gegenüber dem Schuljahr 2021/22 um 6,9 Prozent oder um 96 Schülerinnen beziehungsweise Schüler in absoluten Zahlen. Mit Stand 3. Juli 2023 besuchen insgesamt 1485 aus der Ukraine vertriebene Kinder und Jugendliche Schulen in Oberösterreich. Der Großteil davon ist in Pflichtschulen. Im Laufe der ersten Schulwochen wird es aktualisierte Daten über die Anzahl an ukrainischen Kindern und Jugendlichen an Oberösterreichs Schulen geben. Aus derzeitiger Sicht erwarten wir keine wesentlichen Veränderungen in den Schülerzahlen.
Klasse Job
In Oberösterreich werden spezielle Maßnahmen ergriffen, um dem Lehrerinnen- und Lehrermangel entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen laufen parallel zur bundesweiten Ressortstrategie „Klasse Job“ und zielen darauf ab, qualifiziertes Personal für den Bildungsbereich zu gewinnen.
Direkt nach den Herbstferien werden Informationsmaterialien an Schulen verteilt, die auf die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung vorbereiten:
– Das Ziel ist, die am besten geeigneten jungen Menschen für den Lehrerberuf zu interessieren.
– Lehrkräfte agieren als „Talente-Scouts“ und halten nach geeigneten Schülerinnen und Schülern Ausschau.
– Verschiedene Informationsmaterialien wie Plakate, Folder und Infoblätter zu Studieninformationstagen werden eingesetzt.