War bei den Millennials schon von Digital Natives die Rede, so kann man die Mitglieder der Gen Z zweifellos als Digital Natives 2.0 bezeichnen. Denn im Gegensatz zu ihrer Vorgängergeneration wurden die Gen-Z-ler schon im Kindesalter mit einer digitalen Informationsflut konfrontiert. Sie navigieren mit einer Leichtigkeit durch die digitale Welt, die ältere Generationen in Staunen versetzt.
Ein Leben ohne Technologien ist ihnen gänzlich unbekannt. Das Smartphone ist ihr Alltagsgegenstand Nummer eins, sie sind„always on“, stets„up to date“ und mit Menschen auf der ganzen Welt verbunden. Wissen ist auf einen Klick verfügbar, das Netz ist voll davon. Kein Wunder also, dass die Gen Z neue Lernstrategien entwickelt hat bzw. Lernen und Bildung auch anders definiert als ihre Vorgänger.
Spielerisch und Stück für Stück zum Lernerfolg
Vom lässigen Surfen bis hin zur gründlichen Recherche: Die Mitglieder der Generation Z integrieren Technologien und soziale Medien ganz selbstverständlich in ihre Lebens- und Lerngewohnheiten. Sie sind Meisterinnen und Meister darin, sich Informationen zu beschaffen. Dabei bevorzugen sie multimodale und interaktive Lernformen, je bild- und videobasierter, desto besser.
Eine Studie über iOS-User für 2023 ergab laut der Plattform Statista, dass 92 Prozent der Gen Z YouTube, 85Prozent Instagram und 78 Prozent TikTok nutzen. Die um die Jahrtausendwende herum geborene Generation ist also an schnelle und leicht verdauliche Informationen gewöhnt.
Micro Learning in Form von Learning Nuggets, also kleinen Lernhappen, scheint daher die perfekte Lösung für die Generation Z. Und Mithilfe von Gamification, also der Integration spielerischer Elemente in den Lernprozess, bleiben die Z-ler länger und auch motivierter am Ball.
Alles andere als passiv
Die Gen Z ist nicht daran interessiert, einem monotonen Vortrag zuzuhören und sich Notizen zu machen, um später für eine Prüfung auswendig zu r lernen. Stattdessen erwarten die jungen Leute, den Lernprozess mitgestalten zu können. Eine von Barnes & leNoble College durchgeführte Studie mit dem Titel„Getting to know GEN Z“ spiegelt dies wider. 64 Prozent der Teilnehmenden bevorzugen Lernen durch Dialog, 60 Prozent Lernen durch eine aktive Problem- und Konzeptbearbeitung und 51 Prozent Lernen anhand des Durcharbeitens von konkreten Beispielen.
Die Studie von Barnes & Noble College zeigt außerdem, dass die Gen-Z-ler weit davon entfernt sind, sich sozial zu isolieren, wie es in Bezug auf die technikaffinen „Zoomer“ oft fälschlicherweise angenommen wird. Stattdessen sehen die jungen Leute virtuelle Erfahrungen als eine Möglichkeit, mit anderen in Verbindung zu treten und sich gemeinsam zu engagieren. Sie sind es schließlich gewohnt, in sozialen Netzwerken und Online-Communities zu kommunizieren und zu kooperieren.
Gemeinsam lernt es sich am besten
Die Mitglieder der Gen Z lernen gerne von anderen und teilen ihre eigenen Erfahrungen. Kollaboratives Lernen, also das Lernen in der Gruppe, hilft ihnen, ihre Lernergebnisse zu verbessern. In der genannten Studie gaben 80 Prozent der jungen Menschen an, dass sie am liebsten mit Freunden lernen; 67 Prozent finden, dass das gemeinsame Lernen mehr Spaß macht, und 60 Prozent tauschen gerne neue Ideen mit Freunden aus.
Skepsis gegenüber klassischen Bildungswegen
Die Werte der Gen Z unterscheiden sich teilweise stark von jenen ihrer Vorgängergenerationen. So zeigen Umfragen, dass die Jungen die Wichtigkeit von akademischen Abschlüssen immer mehr infrage stellen. Hierzu gehört beispielsweise die amerikanische Umfrage„Question the Quo“ von 2023, die die veränderten Prioritäten der Generation Z in Bezug auf Bildung und Arbeit erhoben hat.