Momentan gibt es für vorausschauende mittelständische Unternehmen ein Zeitfenster mit vielen Chancen, betreffend die Nachhaltigkeitsberichtserstattung. Von börsennotierten bzw. großen Unternehmen wird dies bereits seit Längerem verlangt, in vielen anderen Branchen ist es auch bald so weit. Damit stellt sich unweigerlich die Frage, ob man als Unternehmer:in zuwartet, bis es zur Pflicht wird, oder ob man freiwillig mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung proaktiv startet. Expertinnen und Experten sind sich einig: Es ist gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten sinnvoll, ganz vorne mit dabei und damit startklar für die Zukunft zu sein.
Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ab 2024
Die Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wurde mit dem Beschluss der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) im 4. Quartal 2022 deutlich ausgeweitet und betrifft zusätzlich zu den erwähnten Unternehmen ab dem Geschäftsjahr, das mit 1.1. 2025 startet, auch Unternehmen, die zwei der drei folgenden Größenkriterien erfüllen:
- Bilanzsumme größer als EUR 20 Mio.
- Nettoumsatz größer als EUR 40 Mio.
- Zahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt: über 250
Auseinandersetzung mit wichtigen Fragen eröffnet neue Möglichkeiten
Einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, bringt Unternehmen dazu, sich viele Fragen zu stellen: Beispielsweise welche Standards gelten hierfür in der EU und welche weiteren Standards wende ich allenfalls an? Welche Daten werden gebraucht und wie bekommt man diese Daten aus den IT-Systemen? Brauche ich diese oder ähnliche Daten auch für ESG-Reporting für andere Zwecke (Kapitalgeber, ESG-Rating etc.)? Welche dieser Daten haben für die Unternehmenssteuerung einen Mehrwert? Werden zum Beispiel die im letzten Jahr angeschafften Firmen-E-Bikes auch tatsächlich genutzt? Und wie viel spart das Unternehmen damit an Taxikosten/Fuhrparkkosten oder verringert damit den CO₂-Ausstoß? Darüber hinaus haben viele Banken bereits umfassende Fragen zum Thema ESG. Zahlreiche Mieter stellen immer häufiger Fragen zum Thema Nachhaltigkeit, vor allem internationale Konzerne, die ihrerseits wiederum bestimmten Berichtspflichten unterliegen, ebenso wie Fragen hierzu nunmehr auch bei Vergabe bzw. Ausschreibungen teilweise bereits enthalten sind. Auch Young Professionals, die allerorts händeringend gesucht werden, stellen immer öfter Fragen, die sich um die Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens drehen.
Nutzen Sie die Chance!
Hier liegt der besondere Charme der Nachhaltigkeitsberichterstattung: Wer auch immer im Unternehmen mit verschiedenen Fragen zum Thema Nachhaltigkeit konfrontiert wird - die Finanzabteilung, die HR- oder die Vertriebsabteilung-, es gibt eine sauber aufbereitete Faktenlage nach nunmehr einheitlichen europäischen Standards zu den relevanten Kenngrößen und Zielen (eine sogenannte ,,single source of truth"), die damit verschiedensten künftigen Anforderungen gerecht wird. Diese Datenbasis kann unternehmensintern von den verschiedensten Abteilungen effizient genutzt werden.
Ein rechtzeitige bzw. proaktive Aufbereitung der Daten für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet Unternehmen die Chance, Antworten auf die Fragen zu haben, die bereits jetzt bzw. in naher Zukunft von vielen Seiten gestellt werden. Nutzen Sie die Chance und fangen Sie jetzt gleich damit an, sich mit dem Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung und ESG-Reporting auseinanderzusetzen - Sie werden es nicht bereuen, die Nase vorn zu haben!
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