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Günther Schallmeiner (Leiter Siemens-Niederlassung OÖ), Lukas Kalischek (Siemens-Auszubildender), Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder und Beate Dunzinger (Projektleiterin Klimachecker/innen, Klimabündnis OÖ). Foto: Land OÖ/Daniel Kauder

10.11.2022

Lernen mit Mehrwert: Umfassende Ausbildung durch das erfolgreiche Projekt "Klimachecker:innen at Work"

Die aktuelle Energiekrise führt schmerzlich vor Augen, wie abhängig große Teile der Industrie und Wirtschaft und damit auch die gesamte Gesellschaft von fossiler Energie sind. Die Verknappung von Erdgas und die bedrohliche Situation durch den Angriffskrieg Russlands führte auch zur größten Teuerungsspirale in den vergangenen 70 Jahren. Neben dieser akuten Gefahr für die gesamte Volkswirtschaft ist aber die Bedrohung, die durch die Klimakrise ins Haus steht, eine noch weit größere.

Die einzige gute Nachricht ist aber, beide Krisen können mit einer einzigen Maßnahme bewältigt werden: Klimaschutz. Mit einer engagierten Energiewende und nachhaltigen Klimaschutzmaßnahmen gelingt es nicht nur, den CO₂-Verbrauch auf null zu bringen, zusätzlich wird die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und damit auch die Fesseln von despotischen Kriegstreibern und autoritären Systemen gelöst. Die Klimakrise betrifft aber vor allem die Zukunft der Kinder und Jugendlichen maßgeblich. Gelingt es nicht, die Überhitzung des Planeten in Grenzen zu halten, wird es gerade für die nachfolgenden Generationen sehr schwer. Es ist daher von enormer Bedeutung, junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen und ihr Engagement einzubringen. Unternehmen tragen durch Produktion, Rohstoffgewinnung, Transport und dergleichen eine Mitverantwortung am Klimawandel. Andererseits können sie durch den Einsatz geeigneter Strategien und Maßnahmen in hohem Maß dazu beitragen, dass die Auswirkungen abgeschwächt werden. Außerdem ist die Wirtschaft Innovationstreiber für neue Produkte und Dienstleistungen, die zu einer klimafreundlicheren Lebensweise und Konsumweise beitragen können. Aus diesen Gründen ist es besonders sinnvoll, im Rahmen der Ausbildung von Lehrlingen das Anliegen des Klima- und Umweltschutzes in ansprechender, auf Partizipation beruhender Form, näherzubringen. Mit dem Projekt ,,Klimachecker:innen at Work: Lehrlinge als Klimabotschafter:innen" soll genau dies angestoßen und ein Umdenken und -lenken mitten aus den Betrieben begonnen werden.

,,Wir sehen die oberösterreichische Wirtschaft und Industrie als ausschlaggebende Partner/innen im Kampf gegen die Klimakrise. Gerade viele kleine und mittlere Betriebe in Oberösterreich sind längst VorreiterInnen in Sachen Klimaschutz und machen sich Überlegungen über die Zukunft und wie sie in ihren Unternehmen CO₂-Emissionen einsparen oder gar auf null senken können. Mit den Klimachecker/innen wollen wir den Diskurs über Klimaschutz im Betrieb ausgehend von den Lehrlingen über die MitarbeiterInnen bis zur Unternehmensführung, verstärken und verankern. Wenn wir im Kampf gegen die Klimakrise erfolgreich sein wollen, müssen wir engagierten Klimaschutz auf allen Ebenen denkmöglich machen", so Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Das Projekt

Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr wird das Projekt ,,Klimachecker:innen at Work - Lehrlinge als Klimabotschafter:innen" vom Klimabündnis Oberösterreich auch heuer wieder durchgeführt. Im Rahmen dieses Projekts erhalten Lehrlinge eine umfassende Ausbildung zum Thema Klimaschutz und Klimawandelanpassung und bringen anschließend ihr neu gewonnenes Wissen in ihrem Unternehmen ein. So entstehen konkrete Erfahrungen, von denen sowohl die Jugendlichen als auch die Unternehmen profitieren. Die Lehrlinge entwickeln ein Klimaschutzprojekt speziell für ihre Arbeitsstätte, um auch Kolleginnen und Kollegen mit dem Thema in Berührung zu bringen und zum Handeln zu motivieren. Es beginnt ein dynamischer Prozess und das Thema Klimaschutz wird im Unternehmen verankert. Ganz unterschiedliche Betriebe in Oberösterreich haben sich für ,,Klimachecher:innen at Work" angemeldet. Die Lehrlinge werden vom Klimabündnis OÖ betreut und während der gesamten Projektlaufzeit begleitet. Abgerundet wird die Wissensvermittlung durch Webinare und die Teilnahme am oberösterreichischen Jugendklimagipfel, bei dem sich die Jugendlichen austauschen und voneinander lernen können.

Vielfältig

Aus sechs oberösterreichischen Betrieben nehmen über 40 Lehrlinge am diesjährigen Projekt teil. Die Branchen der Unternehmen und die Lehrberufe sind genauso vielfältig wie die Umsetzungsideen. Bei Siemens Oberösterreich sind über 20 Lehrlinge, aufgeteilt in sechs Projektgruppen, mit dabei.

,,Es ist eine Freude, zu sehen, wie engagiert die Lehrlinge im Projekt arbeiten. Die vielseitigen Ideen und die Begeisterung bei der Ausarbeitung sind beeindruckend. Die Auszubildenden können im Betrieb etwas bewirken, werden von Kolleginnen und Kollegen gesehen, bei Bedarf unterstützt und stets wertgeschätzt. Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung für den Bereich Klimaschutz und kreieren somit ihre Zukunft selbst", sagt Projektleiterin Beate Dunzinger vom Klimabündnis OÖ.

Bewusstsein

Die Projekte werden auch genutzt, um das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz der Mitarbeiter/innen im Unternehmen zu stärken. Dies geschieht unter anderem durch die Veröffentlichung von Klimatipps durch die Lehrlinge bzw. die Kommunikation des Projektfortschritts in unternehmensinternen Medien. Doch nicht nur das Unternehmen und dessen Mitarbeiter/innen profitieren von den entwickelten Ideen. Die Lehrlinge ziehen Vorteile, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich, indem sie sich umfassendes Wissen zu den Themen Klimawandel und Klimaschutz aneignen. Qualifikationen wie Projektmanagement und Nachhaltigkeit bringen den Jugendlichen Pluspunkte in der Arbeitswelt. Gleichzeitig ist auch das Bewusstsein über die eigenen Handlungsoptionen im Kampf gegen den Klimawandel ein wesentlicher Aspekt, der vermittelt wird. Für das kommende Jahr gibt es bereits wieder viele Lehrlinge und Unternehmen, die teilnehmen wollen. Interessierte Unternehmen können sich beim Klimabündnis OÖ melden und ihre Lehrlinge für die Klimachecker/innen at Work anmelden.

Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Foto: Unsplash
Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Foto: Unsplash

Projektpartner

Seit nunmehr 175 Jahren treibt es die Firma Siemens an, den Alltag von Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden bei ihren beschleunigten Nachhaltigkeitszielen in den Bereichen Industrie, Gebäude, Energienetze und Mobilität. Gemeinsam arbeitet man an innovativen Lösungen für die Zukunft und sorgt mit Technologien für effiziente Nutzung von Ressourcen und erschafft mit Ideen die Städte und Fabriken von morgen. Damit sollen der Klimawandel eingedämmt, steigende Energiekosten bewältigt und der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft - aber insgesamt auch nachhaltiges Wachstum - geschaffen werden. Siemens in Oberösterreich ist innerhalb des gesamten Konzerns ein Kompetenzzentrum und beschäftigt sich unter anderem mit der weltweiten Entwicklung digitaler Energiemanagementlösungen für die Industrie. Nur durch die Sammlung und intelligente Auswertung von Daten ist es möglich, Verbesserungspotenziale in der Industrie oder im Gebäudesektor zu erkennen und ressourceneffiziente Lösungen zu realisieren. Kunden in Oberösterreich profitieren von diesem Nachhaltigkeitsfokus durch deutlich reduzierten Energieeinsatz und verbessern damit ihre Wettbewerbsfähigkeit. Weniger Ressourcen verbrauchen, weniger CO₂-Ausstoß und dabei auch noch profitabel sein: Auch die neue digitale Businessplattform, der Siemens Xcelerator, verfolgt Nachhaltigkeitsziele. und zwar schnell, einfach und skalierbar. Siemens in Österreich ist mit rund 8.900 Menschen und 2,7 Milliarden Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2021 ein wesentlicher Player bei der Etablierung von industriellen Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen in Österreich. Das Unternehmen setzt schwerpunktmäßig auf die Gebiete intelligente Infrastruktur bei Gebäuden und dezentralen Energiesystemen, Automatisierung und Digitalisierung in der Prozessund Fertigungsindustrie. Automatisierungstechnologien, Software und Datenanalytik spielen in diesen Bereichen eine große Rolle. Österreich hat die Geschäftsverantwortung für den heimischen Markt sowie für weitere 25 Länder. Am Standort Linz, dem Siemens>Innovationhub>Oberösterreich, arbeiten knapp 700 Mitarbeitende in enger Zusammenarbeit mit ihren Kunden tagtäglich an einer besseren Zukunft.

,,Dieses Projekt zeigt einmal mehr auf, wie sehr unseren nachfolgenden Generationen das Thema Umwelt am Herzen liegt. Gerade bei uns bei Siemens wollten zahlreiche Auszubildende gleich von Anfang an dabei sein, um ihre Ideen im Rahmen dieses Projekts einreichen zu können. Ich bin höchst beeindruckt, mit welchem Engagement und Herzblut unsere jungen Mitarbeitenden an die Sache herangehen und ihren Teil für die Gesellschaft, ihre Mitmenschen und die Zukunft unseres Planeten leisten wollen. Ich unterstütze dies mit all meinen Möglichkeiten, denn es ist ein sehr wichtiges Projekt, das hoffentlich viele Nachahmungen finden wird", so der Siemens-Oberösterreich-Niederlassungsleiter, der sich bei Klimabündnis OÖ und Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder für diese Initiative bedankt.

,,Ich bin begeistert davon, wie viele junge Menschen sich in meiner Generation auf unterschiedliche Art und Weise für den Klima- und Umweltschutz engagieren, und ich bin schon sehr gespannt, was ich auch aus anderen Unternehmen, mit anderen Kolleg/innen und von Expert/innen an Erfahrung, Wissen und Kreativität mitnehmen kann. Gerade in unserem Unternehmen spielt das Thema Nachhaltigkeit eine sehr wichtige Rolle, da wir viel mit Energie und Strom zu tun haben. Es ist daher auch unsere Verantwortung, einen Beitrag zu leisten. Meine Ideen werden nicht nur wahrgenommen und gefördert, sondern können auch realistisch umgesetzt werden. Daher bin ich stolz darauf, bei diesem Projekt mitmachen zu dürfen", freut sich Lukas Kalischek, Siemens-Auszubildender.

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