Es gibt in der Musik das rare Phänomen der Quadrupelfuge, einer Fuge mit vier verschiedenen Themen, wie sie beispielsweise im nur fragmentarisch überlieferten Schlussstück von Johann Sebastian Bachs Zyklus ,,Die Kunst der Fuge" Form und Gestalt findet.
Ohne die Ähnlichkeiten zur Musik allzu sehr strapazieren zu wollen, kann man doch konstatieren, dass in der Ausstellung ,,Acchrochage" Elemente einer solchen ins Visuelle übersetzten Quadrupelfugen-Struktur erkennbar sind. Es geht um vier künstlerische Positionen aus unterschiedlichen ästhetischen Mikrokosmen, die räumlich und konzeptuell auf eine Weise in Beziehung gesetzt sind, dass Resonanzen, Konsonanzen, gelegentlich aber auch konstruktive Dissonanzen hergestellt werden.
Die Blickachsen sind so gestaltet, dass man immer unterschiedliche Arbeiten der Künstler respektive der Künstlerin im Sichtfeld hat und sich darüber hinaus unterschiedliche Zeitschichten palimpsestartig übereinander lagern. Auf diese Weise ergibt sich ein komplexes Geflecht, das visuelle Impulse und temporale Aufspreitzungen miteinander ,verfugt' und aus der dadurch entstehenden Reibungshitze künstlerischen Mehrwert, man könnte auch sagen ästhetische Multiplizitäten, entstehen lässt.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am 10. März von 16 bis 20 Uhr in der Galerie am Stein in Reichersberg am Inn statt. Alle weiteren Informationen unter: www.galerieamstein.at