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Nationalpark Kalkalpen: Unsere Weltnaturerbe Buchenwälder

Nationalpark Kalkalpen, eine als Weltnaturerbe geadelte Waldwildnis Fotos: Franz Sieghartsleitner

31.03.2023

Einzigartige alte Buchenbestände sollen kommenden Generationen erhalten bleiben. Viele Waldtypen im Nationalpark stehen auf der Roten Liste der Biotoptypen und sind als gefährdet klassifiziert.

Waldwildnis viel mehr braucht es nicht, um den Nationalpark Kalkalpen zu beschreiben und doch verbirgt sich hinter dem Begriff sehr viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten kann. Denn Wald ist nicht gleich Wald. Das Waldschutzgebiet umfasst gleich 32 verschiedene Waldtypen und damit eine unglaubliche Vielzahl an Lebensräumen. Dabei variieren nicht nur die Baumarten, sondern auch Lage, Wasserverfügbarkeit und Landschaftsrelief.

Mehr als die Hälfte der Waldtypen im Nationalpark Kalkalpen wird auf der Roten Liste der Biotoptypen als gefährdet klassifiziert. Uraltriesen stehen neben winzigen Keimlingen und Laubneben Nadelbäumen. Wald und Bäume dürfen sich so entfalten, wie es ihnen gelingt, wie es der Plan der Schöpfung vorsieht. Jenseits aller Wirtschaftlichkeitsprinzipien werden Bäume nicht gefällt. Sie werden alt, brechen ab, zersetzen sich. Das Totholz, andernorts als abstoßend entfernt, wird zum Lebensraum für seltene Waldbewohner wie Weißrückenspechte, Kopfhornschröter, Scharlach-Plattkäfer oder eine Vielzahl von Pilzen.

Rotbuchenwälder - selten und kostbar

Führung im Weltnaturerbe-Buchenwald Foto: Sieghartsleitner
Führung im Weltnaturerbe-Buchenwald Foto: Sieghartsleitner

Ausgesprochen kostbar in diesem Waldzyklus von Werden und Vergehen sind die 5.250 Hektar großen Buchen- und Buchenmischwälder der Kalkalpen mit etlichen Urwaldarealen, die von der UNESCO 2017 zum Weltnaturerbe deklariert wurden. Rotbuchen kommen weltweit nur in Europa vor. Sie sind sehr selten geworden, weil wir Europäer sie genutzt und zurückgedrängt haben, wo immer wir konnten. Flächenhafte, ursprüngliche Buchenwaldbestände kommen daher nur mehr in wenigen Fragmenten vor. So erklärt sich ihre große Bedeutung für die Menschheit.

Die Einzigartigkeit, Authentizität und Unverwechselbarkeit alter Buchenbestände, sie kommen im Nationalpark Kalkalpen sogar in unterschiedlichen Buchenwaldgesellschaften vor, soll kommenden Generationen erhalten bleiben.

Biologische Vielfalt

Erst im hohen Alter wird die Rinde der Buchen rissig und am Stammfuß bemoost. Von diesen Baumgreisen sieht man in den Weltnaturerbewäldern viele. Neben Baumriesen bestaunt man in diesen Buchenwäldern allerorts auch die Kraft von Naturereignissen. An steilen Bergflanken, wo oft großer Schneedruck wirkt, gibt es beispielsweise Krummholz-Buchenwälder. Eine Besonderheit ist das gemeinsame Auftreten von Buchen und Lärchen innerhalb eines Waldbestandes. Während die Buche als Zeigerart eines feucht-gemäßigten Klimas gilt, hat die Lärche ihren Verbreitungsschwerpunkt im subalpinen Bereich der kontinentalen Innenalpen. Auf Rotbuchen leben in unseren Breiten über 260 verschiedene Baumpilzarten und viele dieser Pilze sind wiederum die Lebensgrundlage von spezialisierten Käferarten.

Mit Rangern in den Weltnaturerbe Buchenwald

Welterbe-Touren durch das am Hintergebirge finden Samstag, 20. Mai, Samstag, 30. September, und Samstag, 21. Oktober 2023, statt. Information und Beratung: Nationalpark Besucherzentrum Ennstal, Tel. 07254-8414, online buchen auf www.kalkalpen.at