„Die Gemeinden verpflichten sich, alle weiteren Lichtquellen im Naturpark binnen zehn Jahren nach den Vorgaben umzurüsten.“
Clemens Schnaitl, der Naturpark-Geschäftsführer und Koordinator des Sternenparks freut sich über die neue Errungenschaft.
Seit 2014 wird der Nachthimmel in Oberösterreich dokumentiert. Das Oö. Lichtmessnetz der Abteilung Umweltschutz erfasst dabei an 24 Stationen den Helligkeitsverlauf jeder Nacht. Dabei kam es rasch zu beeindruckenden Ergebnissen, die wissenschaftlich ausgewertet wurden. Der an die Universitätssternwarte Wien, Institut für Astrophysik, in Auftrag gegebene wissenschaftliche Bericht „Langzeitmessungen der Nachthimmelshelligkeit und Möglichkeiten für Nachthimmelsschutzgebiete in Oberösterreich“ kam im Oktober 2017 zum Schluss, „dass es in Oberösterreich noch Nachthimmel gibt, die den strengsten Kriterien für ‚Dark Sky Parks‘ auf internationaler Ebene genügen. Diese Gebiete bieten ein einzigartiges Kulturgut für die Menschheit und sollten deshalb unbedingt geschützt werden“.
Als aussichtsreichstes Gebiet für einen Sternenpark hatte sich der Naturpark Attersee-Traunsee gezeigt. Neben der geforderten Nachthimmelsqualität bietet der Naturpark durch das ausgewiesene zusammenhängende Schutzgebiet die Grundvoraussetzungen für einen Sternenpark. Um den stark fragmentierten Naturpark wurde eine einhüllende Grenze inklusive des Gemeindegebiets von Steinbach am Attersee gezogen und ein Sternenparkgebiet von rund 106 Quadratkilometer geschaffen. Die Naturparkgemeinden Altmünster, Aurach am Hongar, Schörfling, Steinbach am Attersee und Weyregg am Attersee unterstützen das vom Land Oberösterreich initiierte Projekt mit einem im Gemeinderat für verbindlich erklärten Licht-Management-Plan.
Groß ist die Freude bei Clemens Schnaitl, Naturpark-Geschäftsführer und Koordinator des Sternenparks: „Die Gemeinden verpflichten sich, alle weiteren Lichtquellen im Naturpark binnen zehn Jahren nach den Vorgaben umzurüsten“, sagte er. Schnaitl will mit Naturerlebnisführungen wie „Vom Armleuchter zum Nachtschwärmer“ Bewusstsein für den Lebensraum Nachtnatur schaffen. Im Sternenpark hofft man auf Belebung des sanften Tourismus. Eine Zielgruppe sind Hobby-Astronomen.