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Für dieses Sonderthema der OÖNachrichten wurden gemäß § 26 MG Kostenbeiträge geleistet.

Der Campus soll in Etappen bis spätestens 2036 errichtet werden. Foto: Kronaus Mitterer Architekten

06.06.2024

Der Baustart soll Ende 2025 erfolgen, das Projekt ist aber nicht unumstritten

LINZ. Vorgesehen ist auf dem 5,4 Hektar großen Areal nahe der JKU, drei geschwungene Baukörper vorwiegend aus Holz zu errichten, die maximal viergeschoßigen Gebäudeteile werden durch begrünte Pergolen verbunden. 2,5 Hektar des Grundstückes sollen unbebaut bleiben, hier ist die Pflanzung von Bäumen geplant. Photovoltaik und Erdwärme sind genauso ein Thema wie die Errichtung von 400 Fahrradstellplätzen. In welcher Dimension Pkw-Stellplätze errichtet werden müssen, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, hieß es bei der Präsentation Anfang Mai. Im Raum steht die Errichtung eines Parkhauses.

Der Baubeginn soll Ende 2025 erfolgen, bis spätestens 2036 soll das Projekt, das etappenweise realisiert wird, fertig sein. Im Endausbau sollen dann 35.000 Quadratmeter Nettonutzfläche zur Verfügung stehen und so Platz für rund 3000 Studierende und Mitarbeiter bieten

Der Standort der IT:U ist umstritten, das Areal ist bisher unbebaut, Umwidmungen sind notwendig. Hans-Peter Weiss von der Bundesimmobiliengesellschaft betonte, dass ein „moderner und klimafreundlicher“ Campus errichtet werde, der Bodenverbrauch werde durch die geplante Begrünung möglichst gering gehalten. Die Bebauung werde nur zu einer geringen Beeinflussung des Kaltluftstromes führen.

Auch Bürgermeister Klaus Luger (SP) steht zu dem Standort. Mit dem derzeit in Erarbeitung befindlichen Masterplan für das Univiertel sind weitere Umwidmungen im Nahfeld der JKU in Diskussion, mit diesem Plan werden potenzielle Umwidmungsflächen, allen voran für die Ansiedlung von Unternehmen definiert.

Interdisziplinärer Anspruch

Für IT:U-Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt ist mit der Kür des Siegerprojektes ein weiterer wichtiger Schritt getan, die offene Gestaltung mit flexiblen Laboren und Begegnungszonen trage dem interdisziplinären Anspruch der Digital-Uni Rechnung. Im Herbst soll mindestens ein Doktoratsstudium der IT:U starten, es könnten bis zu drei angeboten werden. Im Wintersemester 2025/26 soll das erste Masterstudium anlaufen. Im Herbst sollen auch die ersten zehn Professoren feststehen.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) betonte, dass die IT:U ein entscheidender Faktor sei, um den Wirtschafts- und Innovationsstandort Oberösterreich attraktiv und erfolgreich zu machen.

Auch sein Parteikollege Bildungsminister Martin Polaschek verspricht sich von der IT:U wichtige und innovative Impulse für die Gesellschaft, die Industrie und die Wirtschaft. Bürgermeister Luger sieht mit dem Projekt einen weiteren Meilenstein gesetzt, um Linz als führenden Standort für Technologie und Bildung zu etablieren.

Die Errichtungskosten für die neue IT:U liegen bei rund 234 Millionen Euro, diese werden je zur Hälfte von Bund und Land getragen.

Kritik kommt von den Linzer Grünen, ein „eleganter Campus im Grünen“ sei an und für sich schon problematisch. Es brauche dringend Detailuntersuchungen, um festzustellen, wie groß die Auswirkungen des IT:U-Projektes klimatologisch, wasserbautechnisch und hinsichtlich des Naturschutzes tatsächlich seien, sagt Klimastadträtin Eva Schobesberger. Sinnvoller wäre es gewesen, die Digital-Uni auf einer bereits versiegelten Fläche wie der Post City beim Hauptbahnhof anzusiedeln.

Lorenz Potocnik (Linz plus) kritisiert, dass der Standort der falsche sei, statt einer seriösen Standortuntersuchung werde auf „billiges Grünland“ zurückgegriffen. Auch eine überparteiliche Bürgerinitiative hat sich gegründet und mit Stand Ende Mai bereits mehr als 5000 Unterschriften für den Erhalt des Grüngürtels in Urfahr gesammelt.

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