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Westringbrücke öffnet Tür für Fußgängerzone

Dieses Bild zeigt die ganze Verkehrsproblematik in der Hauptstraße. Foto: Weihbold

06.06.2024

Grün-Gemeinderat sieht große Chance für großflächige Verkehrsberuhigung in Urfahr rund um die Hauptstraße

LINZ. Die Fertigstellung der Westringbrücke heuer verpflichtet die Linzer Stadtpolitik geradezu, den öffentlichen Straßenraum im Zentrum von Urfahr zu überdenken und neu zu strukturieren. Gemeinderat Markus Rabengruber (Grüne) geht in dieser Überzeugung sogar weiter als zuletzt Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SP), der im OÖN-Gespräch, wie berichtet, ein Verkehrskonzept für Urfahr vorgeschlagen hatte. Man dürfe sich nicht nur auf die (dringend notwendige) Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße beschränken, argumentierte Prammer. 

Dieses partizipative Verkehrskonzept Urfahr für den Bereich östlich und westlich der Hauptstraße wird es geben. Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) hat sich dafür im Budget für die Jahre 2024 und 2025 jeweils 50.000 Euro reservieren lassen.

Rabengruber schlägt in die gleiche Kerbe, denkt aber noch größer: „Die neue Brücke bietet die einmalige Chance einer großflächigen Verkehrsberuhigung im Zentrum von Urfahr.“

Mit der Nibelungenbrücke, die bekanntlich ab dem Moment eine Fahrspur für Radfahrer bekommen soll, sobald die Westringbrücke eröffnet ist, sieht Rabengruber die Zeit dafür gekommen, den Individualverkehr von der Rudolfstraße zur Ferihumerstraße jeweils einspurig durchzubinden. Damit würde ein wesentlicher Grund für den Ausweichverkehr über die Kaarstraße und in weiterer Folge über die Hauptstraße und die Reindlstraße wegfallen.

Von der Wildbergstraße kommend würde dann nur eine Spur zum Linksabbiegen auf die Nibelungenbrücke notwendig sein. Ein Abbiegen in die Hauptstraße wäre nach den Überlegungen des Grün-Politikers aus beiden Richtungen nicht mehr möglich. „Dadurch würde die Hauptstraße zu einer echten Fußgängerzone.“ 

Busbucht entschärfen

Mit der Durchbindungslösung könnte man die Friedrichstraße für den Durchzugsverkehr sperren, der Kreuzungsbereich zwischen Hauptstraße und Friedrichstraße könnte für Fußgänger verbessert werden. „Die Rampen wären dann nicht mehr notwendig, würden als Barrieren verschwinden“, argumentiert Rabengruber.

Wenn von der Nibelungenbrücke in Richtung Hinsenkampplatz nur mehr eine Fahrspur für den Individualverkehr zur Verfügung steht, wäre Platz für eine Busspur und eine Spur für Radfahrer. Mit einer solchen Maßnahme könnte man auch die Bushaltestelle Richtung Fahrbahnmitte verlegen und den Radweg „ganz locker und ungefährlich“ hinter der Bushaltestelle vorbeiführen. Die Busbucht gilt seit Jahren als eine der gefährlichsten Stellen für Radfahrer. Für Rabengruber könnte zwischen dem AEC und dem Neuen Rathaus eine Begegnungszone entstehen und die Straßenbahnhaltestelle barrierefrei zugänglich gemacht werden.

„Ein paar Bälle in der Luft“

Dass sich in Urfahr verkehrstechnisch vieles verändern wird, davon ist auch Verkehrsreferent Hajart überzeugt. „Wir haben ein paar Bälle in der Luft, was die Attraktivierung der Hauptstraße betrifft, aber wir müssen aufpassen, dass nicht auf einmal alle Bälle am Boden liegen“, sagte Hajart den OÖN. Mit anderen Worten: Visionen seien reizvoll, aber man dürfe den Realitätssinn nicht verlieren. 

Damit meint er, dass allein mit der Durchbindung des Verkehrs von der Rudolf- in die Ferihumerstraße der Hinsenkampplatz noch nicht zu Fuß überquerbar sein würde, wie auch die Hauptstraße maximal eine Begegnungszone werden könnte. „Ich schaue mir lieber alles an und will nichts verbauen“, sagte Hajart. „Wir brauchen einen Stufenplan, den man auch realisieren kann.“ REINHOLD GRUBER