Was versucht PROGES dagegen zu unternehmen?
Wir stärken in unseren Zentren für Frauengesundheit in Wels und Ried Frauen vor allem in ihrer Gesundheitskompetenz, motivieren sie zur Gesundheitsvorsorge und unterstützen gezielt Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Das ist die Zielsetzung der Zentren für Frauengesundheit: Frauen Zeit und Raum und eine professionelle Anlaufstelle zu geben, wo sie mit ihren Anliegen gehört werden.
Mit welchen Themen kommen Frauen ins Beratungsgespräch?
Das ist sehr unterschiedlich und variiert von Frau zu Frau. Generell kann man sagen, dass wir inhaltlich ein sehr breites Feld abdecken und von Beziehungsproblemen bis Überlastungsthemen, von Depressionen bis Burnout so gut wie jeden Aspekt des Lebens professionell begleiten. So vielfältig wie die Lebensrealitäten sind eben auch unsere Beratungsleistungen. In speziellen Selbsthilfegruppen haben wir die Möglichkeit, Probleme in der Gruppe zu diskutieren. Es tut den Teilnehmer/innen zumeist gut, zu sehen, dass es auch andere mit ähnlichen Fragestellungen gibt.
Sie sagen, Frauen gehören in Bezug auf ihre Gesundheitskompetenz gezielt gefördert. Was verstehen Sie darunter?
Gesundheitskompetenz beginnt beim Finden von relevanten Informationen und endet bei einer bewussten und selbstbestimmten Entscheidung. Wir wissen, dass Gesundheit durch viele Faktoren beeinflusst wird und es zwischen Männern und Frauen etwa große Unterschiede bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten gibt. In unseren beiden Zentren für Frauengesundheit bieten wir speziell für Frauen zugeschnittene Angebote an. Vor allem der Unterstützungsbedarf im Bereich psychosozialer Gesundheit ist in letzter Zeit, auch durch Corona, stark angestiegen. Wir unterstützen hier Frauen mit Beratung, Orientierung und Begleitung.
Worin unterscheiden sich Frauen und Männer im Wesentlichen?
Zu den biologischen Unterschieden kommen psychosoziale Faktoren dazu, die nicht nur die Gesundheit der Geschlechter beeinflussen, sondern auch das Empfinden des eigenen Gesundheitszustan- des, das jeweilige Gesundheits- und Risikoverhalten und beispielsweise die Wahrnehmung von Maßnahmen zur Früherkennung oder generell die unterschiedliche Behandlung von Krankheiten betreffen – so reagieren Frauen beispielsweise anders als Männer auf manche Medikamente. Frauen sind darüber hinaus häufiger alleinerziehend, leisten unbezahlte Pflege- oder Familienarbeit und sind von häuslicher Gewalt und Armut stärker betroffen als Männer. Der Fachbereich Frauengesundheit von PROGES will daher den Zugang zu medizinischen, psychologischen und sozialen Dienstleistungen für Frauen in Oberösterreich verbessern und weiterentwickeln. Das ist unsere Aufgabe und unser Auftrag.
Informationen: www.proges.at