Tumeltsham kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Im vergangenen Jahr feierte die Gemeinde das Jubiläum „900 Jahre Tumeltsham“. Es bedurfte großer Anstrengungen und Planungen über einige Jahre hin und auf unterschiedlichen Ebenen, bis endlich die Einladungen zu diesem großen Fest Anfang September in der Gemeinde Tumeltsham verschickt werden konnten. Die Pandemie hatte die Arbeiten gehörig behindert, doch die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter schafften die großen Brocken termingerecht: Präsentation des Heimatbuches, neues Amtsgebäude, Rotes-Kreuz-Tagesbetreuung, Eröffnung der Polizeiinspektion, Zubau der Volksschule und Feuerwehr-Fahrzeugsegnung. Von Donnerstag bis Sonntag standen daher vier Feier-Tage an.
Anlass genug, auch zurückzublicken: Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Name Tumeltsham im Jahre 1122 als Sitz eines freien Geschlechts, den sogenannten Tumuoltesheimern. Auch die Namen der meisten Ortschaften im heutigen Gemeindegebiet werden schon früh urkundlich erwähnt: Eschlried im 13. Jahrhundert, Walchshausen um 1350 und Pesenreith 1412. Ab dem 14. Jahrhundert war Tumeltsham eine Filialpfarre, erst von Mehrnbach, dann von Ried. Im Jahre 1814 wurde Tumeltsham-vorübergehendeine selbstständige Pfarre mit damals 916 Seelen. Ihr erster Pfarrer war Martin Kriegner aus Würzburg. 1829 wurde es wieder ein von Ried abhängiges Vikariat. Erst 1876 wurde Tumeltsham endgültig eine eigenständige Pfarre. Als nach der Revolution 1848 die Grundherren ihre Verwaltungs- und Gerichtsbarkeit über die Bauern verloren, wurden Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften für die Verwaltung und die Rechtsprechung in den vielen Bezirks-, Kreis- und Landesgerichten eingesetzt. Schon damals wurde Tumeltsham eine eigene Gemeinde. 1891 kam die Ortschaft Eschlried zum Gemeindegebiet dazu, jedoch nur der Teil nördlich des Aignerbachs und das Reiwimmergut.
Attraktive Wohngemeinde
Die Gemeinde Tumeltsham mit ihren 1600 Einwohnern, in der Vorstadt von Ried und in der Nähe der Innkreis-Autobahn gelegen, hat sich in den vergangenen 50 Jahren deutlich verändert. Durch den Zuzug an Betrieben, Geschäften und Dienstleistern bildet das Gewerbezentrum der nahen Stadt starke Konkurrenz und ist für viele Auspendler und zugezogene Einwohner eine attraktive Wohngemeinde, die mit vielen Vereinen Lebensqualität bietet.
Im Kern des Dorfes, der Hofmark, betrieben drei Landwirte ihre Betriebe. An ihrer Stelle wurde nun das moderne Gemeindeamt mit dazupassendem Ortsplatz geschaffen. „Tumeltsham präsentiert sich in modernem Erscheinungsbild, wir sind gut für die Zukunft aufgestellt“, sagte Bürgermeister Erwin Diermayr bei der 900-Jahr-Feier, an dem ein umfangreiches Heimatbuch präsentiert hat. Auch das Gemeindeleben mit seinen vielen Vereinen sei sehr gut, ebenso die funktionierende Dorfgemeinschaft: „Danke fürs Zusammenarbeiten bei diesem Fest, aber das ist Tumeltsham“, sagte der Bürgermeister.