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Coronavirus: Seit Montag 97.500 zusätzliche Arbeitslose

Von nachrichten.at/apa, 20. März 2020, 16:35 Uhr
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(Symbolfoto) Bild: Matthias Lauber

WIEN. Die Corona-Krise lässt die Arbeitslosigkeit in Österreich weiter steigen. Seit dem Start der Ausgangsbeschränkungen gibt es Montag bis Donnerstag zusammengerechnet um 97.500 mehr Arbeitslose als noch Sonntagabend, sagte AMS-Vorstand Johannes Kopf am Freitagnachmittag .

Von den neuen Arbeitslosen würden 36.000 aus dem Tourismus, 11.000 vom Bau und 9.000 aus dem Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, hauptsächlich aus der Leiharbeitsbranche stammen, so der AMS-Chef. Ende Februar gab es in Österreich fast 400.000 Personen ohne Job, Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet.

Zum neuen Kurzarbeitsmodell, das seit kurzem beantragt werden kann, haben sich bisher im Lauf der Woche 18.000 Firmen beim Arbeitsmarktservice beraten lassen. Während die Zahl der arbeitslos Gemeldeten steigt, werden 5.000 Erntehelfer und tausende Mitarbeiter in der Lebensmittelindustrie, darunter 9.000 in der Fleischverarbeitung, gesucht, sagte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Arbeitsministerin Christine Aschbacher (beide ÖVP) am Freitag im Bundeskanzleramt in Wien.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP)  Bild: HELMUT FOHRINGER (APA/HELMUT FOHRINGER)

Der Bedarf an Arbeitskräften steige permanent, da durch die Grenzschließungen oder aus Angst vor Ansteckungen viele Arbeitnehmer aus den osteuropäischen Nachbarländern nicht mehr zur Verfügung stünden. Aber mit dem fortschreitenden Frühling steige der Bedarf in der Landwirtschaft von Woche zu Woche. "Wir wollen nicht, dass die Ernte auf den Feldern verrottet", warb Köstinger um viele Erntehelfer.

Dringend gesucht werden auch Fachpersonal aus der Gastronomie für die Fleischverarbeitung, Menschen mit Lkw-Führerschein, Helfer in der Verpackungsindustrie oder als Regalschlichter.

Zur Vermittlung von Arbeitskräften wurde die Plattform "www.dielebensmittelhelfer.at" eingerichtet. Wer in die Erntehilfe geht, wird dann nach Kollektivvertrag entlohnt, die Bezahlung kommt aber nicht aus dem 38-Milliarden-Hilfspaket. Die Regierung helfe nur bei der Vermittlung der Interessierten, um Anreise, Bezahlung und Quartier kümmern sich die Unternehmen.

Angesprochen würden Menschen, die jetzt ihre Arbeit verlieren, aber auch Studenten, die helfen wollen und keine Betreuungspflichten für Kinder oder Ältere haben. Mit fachlich passenden Hochschulen gebe es Vereinbarungen, etwa um die Hilfszeit als Praktikum anrechnen zu lassen. Ehemalige Zivildiener werden dafür nicht gesucht, die seien in den Gesundheitsberufen gefragt, sagte Köstinger.

18.000 Unternehmen informierten sich

Aschbacher wies darauf hin, dass sich über das Arbeitsmarktservice bereits 18.000 Unternehmen über die Möglichkeiten zur Kurzarbeit informiert hätten, ab heute sind Anträge möglich. Das AMS habe die mit Kurzarbeit befasste Einheit bereits von 40 auf 600 Mitarbeiter aufgestockt. Das Geld an die Unternehmen werde ab 1. April so rasch wie möglich fließen. Die Arbeitsministerin erinnerte daran, dass - bis zur Höchstbemessungsgrundlage - allen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen der Ersatz von mindestens 80 Prozent des Nettoeinkommens garantiert werde. Wer etwa derzeit 2.000 Euro brutto verdiene, komme bisher auf 1.500 netto und werde im Kurzarbeitsmodell 1.275 Euro netto erhalten. Unternehmen müssten nur zahlen, was die Mitarbeiter tatsächlich leisten. Das Ministerium stelle auf der Homepage ein Musterformular und einen "Kurzarbeitsrechner" zur Verfügung. Mit diesem können sich Unternehmen ausrechnen, wie viel Unterstützung sie erhalten. Beide Ministerinnen betonten mehrfach, "Kurzarbeit statt Kündigung" müsse die Devise sein.

Video von der Pressekonferenz: 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.03.2020 18:48

vor einiger Zeit hatte ich geschrieben dass die neue AMS Statistik die schwere der Wirtschaftskrise beweisen wird … und genauso kommt es.

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user_wp (77 Kommentare)
am 20.03.2020 22:19

Je, nee ist klar. Das Gegenmittel ist mindestens so schädlich wie die Krankheit selber.
Collateral Damage nennt man das dann wohl.

Dafür sind wir beim CO2 Ausstoß genau auf dem richtigen Weg. So macht man das!

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