Amazon und Apple weisen Bericht über Spionage-Chips in Servern zurück
CUPERTINO/SEATTLE. Der Bericht des Finanzdienstes Bloomberg las sich wie ein wahrgewordenen Alptraum der Tech-Branche: Chinesischen Militärhackern sei es gelungen Spionage-Chips in Server für Apple und Amazon einzubauen. Die Unternehmen halten mit ungewöhnlich scharfen Dementis dagegen.
Sollte sich der Bericht bestätigen, würde es sich wohl um die größte Datenspionage-Affäre seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden handeln. Der ehemalige NSA-Mitarbeiter hatte 2013 groß angelegte Überwachungs- und Spionageaktivitäten der Geheimdienste NSA und GCHQ in den USA und in Großbritannien aufgedeckt.
In dem Bloomberg-Bericht werden allerdings zunächst nur Apple und Amazon namentlich genannt. Die Unternehmen reagierten am Donnerstag mit ungewöhnlich ausführlichen Dementis. "Apple hat nie bösartige Chips, "manipulierte Hardware" oder absichtlich platzierte Schwachstellen in Servern gefunden", erklärte der iPhone-Konzern. Auch habe man - anders als bei Bloomberg dargestellt - nie das FBI über verdächtige Chips informiert. Nur einmal sei auf einem Server der von Bloomberg genannten Lieferfirma Super Micro im Apple-Labor ein infizierter Treiber gefunden worden. Dabei sei aber keine zielgerichtete Attacke gegen Apple festgestellt worden.
Amazon erklärte ebenfalls, man habe keine Bestätigung für Behauptungen über Spionage-Chips oder modifizierte Technik gefunden. Bloomberg hatte geschrieben, der Online-Händler habe die verdächtige Technik 2015 bei der Übernahme der Firma Elemental Technologies entdeckt.
Zugleich ist aber auch der Bloomberg-Bericht sehr detailreich. Demnach laufen bereits seit drei Jahren geheime Ermittlungen der US-Behörden im Zusammenhang mit den Spionage-Chips. Die Ermittler hätten herausgefunden, dass sie in Fabriken in China in die Elektronik der Server von Super Micro eingeschleust worden seien und vermuteten chinesische Militärhacker dahinter. Deren Ziel sei es gewesen, langfristigen Zugang zu Geheimnissen von Unternehmen und Behörden zu bekommen, habe einer der Regierungsmitarbeiter erklärt. Um Kundendaten sei es nicht gegangen. Server mit Technik von Super Micro seien unter anderem in Banken, bei Anbietern von Cloud-Diensten und Web-Hostern im Einsatz.
> Die Unternehmen reagierten am Donnerstag mit ungewöhnlich ausführlichen Dementis.
In den USA ist das Visum das "Visa", das Plural daher logischerweise "Visas"
Würden sie zugeben dass es doch so ist, so würde sich das wohl massiv auf den Aktienkurs auswirken.
Es gilt die Unschuldsvermtung.