Pharmakonzern Bayer streicht weltweit 12.000 Jobs
LEVERKUSEN. Der deutsche Pharmakonzern Bayer plant einen Konzernumbau und will dabei 12.000 Stellen streichen.
Der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will mehr als jede zehnte Stelle weltweit streichen. Insgesamt sollen bis Ende 2021 rund 12.000 der 118.200 Arbeitsplätze abgebaut werden. "Ein signifikanter Teil" werde in Deutschland erfolgen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Genaue Zahlen nannte die Firma aber weder für ihr Heimatland, noch für andere Länder der Welt. Somit blieben die Auswirkungen auch für die rund 230 Bayer-Mitarbeiter in Wien offen. "Wir wollen in den nächsten Monaten Details zum Stellenabbau festlegen", hieß es vom Unternehmen.
Zukunftssicherungsprogramm vereinbart
Allerdings soll der Stellenabbau sozialverträglich erfolgen, wie der Konzern weiters betonte. Bayer vereinbarte mit dem Betriebsrat in Deutschland ein Zukunftssicherungsprogramm, das betriebsbedingte Kündigungen im Personalverbund der Bayer AG in Deutschland bis Ende 2025 grundsätzlich ausschließt. Gleichzeitig kündigte Bayer Wertberichtigungen in einer Gesamthöhe von 3,3 Milliarden Euro an. Sie betreffen vor allem das schwächelnde Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln und den Pharmabereich.
Der massive Personalabbau ist Bestandteil eines Programms zur Effizienzsteigerung, mit dem der Konzern seine Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit deutlich steigern will. Der Konzern hat derzeit gleich an mehreren Fronten zu kämpfen. In den USA sieht sich Bayer nach der Übernahme von Monsanto mit zahlreichen Klagen wegen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat konfrontiert.
Die Kläger werfen dem von Bayer übernommenen US-Unternehmen Monsanto vor, mit Glyphosat ein krebserregendes Mittel verkauft und nicht ausreichend über die Schädlichkeit informiert zu haben. Bayer weist diese Vorwürfe entschieden zurück. Doch brach die Bayer-Aktie nach dem ersten verlorenen Glyphosat-Prozess ein.
"Keine Reaktion auf die Monsanto-Übernahme"
Bayer-Chef Werner Baumann betonte, die geplanten Einschnitte seien keine Reaktion auf die Monsanto-Übernahme und erst Recht nicht auf die Glyphosat-Klagen in den USA: "Mit diesen notwendigen Anpassungen werden wir in Zukunft noch schlagkräftiger und agiler", sagte er. Der Konzern sei damit "bestmöglich für die Zukunft aufgestellt".
Auch das Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten läuft bei Bayer zurzeit deutlich schlechter als erhofft. Und im wichtigen Pharmageschäft hatte der Konzern zuletzt wenig Erfolg versprechende Neuentwicklungen zu vermelden. All diese Probleme will der Konzern nun mit dem neuen Maßnahmenpaket angehen.
Dafür ist der Konzern zu tiefen Einschnitten bereit. So soll das Geschäft mit Tiergesundheit verkauft werden. Zwar biete es große Wachstumschancen, doch wolle Bayer seine Investitionen auf die Kerngeschäfte Pharma, rezeptfreie Arzneimittel und Pflanzenschutz konzentrieren. Auch der 60-prozentige Anteil an dem deutschen Chemiestandort-Dienstleister auf die Kerngeschäfte Pharma, rezeptfreie Arzneimittel und Pflanzenschutz konzentrieren. Auch der 60-prozentige Anteil an dem deutschen Chemiestandort-Dienstleister Currenta soll verkauft werden. Im Bereich der rezeptfreien Arzneimittel will sich Bayer von den erst vor wenigen Jahren teuer vom US-Konkurrenten Merck & Co übernommenen Bereichen Sonnenschutz mit der Marke Coppertone und Fußpflege mit der Marke Dr. Scholl's trennen.
Allein in der Forschung fallen 900 Jobs weg
Das wichtige Pharmageschäft soll neu ausgerichtet werden, um die Innovationskraft zu stärken. Dabei will der Leverkusener Konzern seine internen Forschungskapazitäten reduzieren und dafür die Investitionen in Gemeinschaftsprojekte mit Partnern und in externe Innovationen vergrößern. Rund 900 Arbeitsplätze in der Pharmaforschung sollen deswegen gestrichen werden.
Der größte Teil des angekündigten Stellenabbaus soll in der Pflanzenschutzsparte und Verwaltung erfolgen. Rund 4.100 Stellen sollen im Zuge der Monsanto-Übernahme gestrichen werden, weitere 5.500 bis 6.000 Stellen in Konzern- und Querschnittsfunktionen, rund 1.100 bei der Neuaufstellung im Bereich rezeptfreie Arzneimittel. Zusammen mit den erwarteten Synergien aus der Monsanto-Übernahme soll das Maßnahmenpaket ab 2022 jährlich Mittel in Höhe von 2,6 Mrd. Euro frei setzen.
Die Bayer Austria GmbH mit Sitz in Wien-Ottakring hat laut Firmencompass rund 230 Mitarbeiter. Voriges Jahr wurde ein Umsatz in der Höhe von 205 Mio. Euro erzielt. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) lag 2017 bei rund 10 Mio. Euro. Die Mitarbeiter in Österreich sind laut der Unternehmenshomepage verantwortlich für Marketing, Vertrieb, technische und medizinische Beratung für Bayer-Produkte, sowie klinische Studien. Seit 2009 erfolgt von Wien aus die Steuerung der Ländergruppe Südosteuropa. Diese umfasst neben Österreich Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien.
Die Anleger von Aktien werden fröhlich jubeln. “Super, 12.000 Leute verlieren ihren Job, dafür steigt die Aktie um 8%“. Hauptsache die Rendite stimmt, der Faktor Mensch ist doch scheiß egal. Zum speib'm.
Dann musst du halt mehr Bayer-Produkte kaufen.
Was soll Bayer machen, wenn der Firmenwert immer weiter fällt? Weiterwurschteln, bis 120.000 Arbeitsplätze verloren sind und die linken dann laut schreien "Managementfehler!"
Merke dir bitte, eure linke Wirtschaftskenntnis ist total den Keller hinunter gerannt und musste von der Freien Marktwirtschaft wieder gerettet werden. Schau sie dir an, all die Oststaaten. Der Westen Europas mit seinem Wirtschaftssystem hat diese Staaten gerettet. Darfst aber deinen linken Ideologieschmarrn weiter schreiben.
Geh heim und wein dich aus!
Wenns nach den Linken gehen würde, würden sie die Firma ohnehin bankrott gehen lassen. Die 120 000 Jobs sind denen egal. Konzerne , das Unwort für diese Menschenspezies, sind ja nur raffgierig und ausbeuterisch.
Aha, Monsanto kostet jetzt mal 12.000 Jobs in Deutschland ... Und wer sind die "Handvoll" Gewinner des Milliarden-Deals?
Maunchmal-muass-sei,
die Gewinner des Milliarden Deals sind keine Handvoll. Das sind mehr als 100.000 Beschäftigte.
Ein Unternehmen, welches, nicht, wie die VOEST vom Staat aus dem bevorstehenden Konkurs aufgekauft werden musste, um es dann zu privatisieren. Du kannst dir die Dimension nicht vorstellen.
Die werden noch mehr Stellen streichen müssen wenn die ""Glyphosat KLAGEWELLE anrollt .
Werden die Leute aufgrund einer schwierigen wirtschaftlichen Lage abgebaut oder rein zur Gewinnmaximierung? Würde mich interessieren.
Wenn Sie das interessiert fragen Sie bei Bayer nach. Hier ist nicht die richtige Stelle.
Die.Ameise,
Dein Zitat: "Werden die Leute aufgrund einer schwierigen wirtschaftlichen Lage abgebaut oder rein zur Gewinnmaximierung? Würde mich interessieren."
Was verstehst du unter Gewinnmaximierung?
Nach deiner Vorstellung ist der Arbeiter nur eine Belastung des Gewinns. Das heißt also je mehr Arbeiter um so geringer der Gewinn und je weniger Arbeiter um so größer der Gewinn. Im Endeffekt würde bei 0 Arbeiter den Gewinn am maximalsten sein.
Es gibt nicht nur zwei möglichkeiten, warum Arbeitnehmer entlassen werden,
- weil ein Produkt nicht mehr rationell erzeugt werden kann,
- weil ein Produkt von dieser Firma auf eine andere ausgelagert wird,
- weil das Produkt nicht mehr produziert werden darf (Glyphosat),
- weil die Umweltauflagen der Produktion nicht erfüllbar sind,
- weil die Produktion nur mehr in einem anderen Land rationell hergestellt werden kann.
- Weil der Verlust durch das Produkt schon zu hoch wird
und noch viele viele Möglichkeiten mehr. Denke nach!
Das Wort "maximal" ist nicht steigerbar, es ist ja schon ein Superlativ.
xerMandi,
Maximal und maximieren sind zwei völlig andere Begriffe!