Tojner bringt Hampel in die Zwickmühle
WIEN / RANSHOFEN / LENZING. Rätselraten um Hebel, mit dem Investor Tojner B&C Holding samt Lenzing und Amag übernehmen will.
Der Übernahmeversuch, mit dem Investor Michael Tojner dem Vernehmen nach die Industrieholding B&C übernehmen will, lässt die Wogen hochgehen. Und bringt den ehemaligen Generaldirektor der Bank Austria, Erich Hampel, in die Zwickmühle.
Hampel ist zum einen Aufsichtsratschef der Unicredit Bank Austria in Wien und soll gleichzeitig als Stiftungsvorstand der B&C einen Übernahmeversuch abwenden, den Tojner gemeinsam mit der Bank Austria-Mutter Unicredit in Italien einfädeln soll. "Für Hampel ist das alles andere als einfach, auch wenn sich die Bank Austria in Wien neutral verhält. Aber die Mutter in Mailand sieht das vielleicht anders", sagt ein Insider. Wie berichtet, wehrt sich die B&C gegen einen Übernahmeversuch, der von Tojner ausgehen soll. Der "trend" berichtet, dass Tojner auch den Industriellen Stefan Pierer sowie Kronen-Zeitung-Herausgeber Christoph Dichand und seinen langjährigen Geschäftspartner Martin Ohneberg (Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg) mit im Boot hat.
Wen er mit im Boot hat, ist freilich irrelevant, wenn es Tojner nicht gelingt, von der Unicredit die Rolle des Letztbegünstigten der B&C Privatstiftung zu bekommen.
Die Klausel wäre der Hebel, die Macht bei B&C und ihren Industriebeteiligungen Amag und Lenzing zu übernehmen. Letztbegünstigte kommen aber nur dann zum Zug, wenn die Stiftung aufgelöst wird. Was kein einfaches Unterfangen ist, denn dazu müsste nachgewiesen werden, dass der Stiftungsvertrag gesetzeswidrig ist oder der Stiftungszweck nachhaltig nicht erfüllt werden kann. Das wiederum ist schwierig.
Die B&C Holding ist seinerzeit mit der Auslagerung der Industriebeteiligungen der Bank Austria (bzw. davor der Creditanstalt) in eine Stiftung entstanden. Zweck war und ist es, die wichtigen Industriebeteiligungen im Land zu halten und einem Zugriff ausländischer Investoren zu entziehen. Die Unicredit, die mit der Übernahme der Bank Austria auch Begünstigte der Stiftung wurde, wurde 2008 mit 1,2 Milliarden Euro abgefunden. Die Dividenden blieben daraufhin in der Holding und wurden unter anderem für die Expansion der Betriebe verwendet.
Individuen eines solchen Schlags gehören mit nassen Fetzen verjagdt.
Da geht´s einzig darum mit juristischen Mitteln, die B&C Stiftung ein zweites Mal zur Kassa zu bitten.
Inklusive aller Arbeiter und Angestellten dort.
Ich mag mir gar nicht ausmalen, was das für die Mitarbeiter der betroffenen Betriebe und andere Abhängige (Familien, Zulieferer, usw.) bedeuten kann.
Eine grausliche Art aus Geld noch mehr Geld zu machen.
Erfolgreiche Firmen sollen zur Melkkuh einer italienischen Großbank werden. Das könnte Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich vernichten. Man sollte sich genau überlegen, ob man noch Kunde der Bank Austria sein möchte.
und auch beim Zweirad, bei Zeitungen und …… kann man unter mehreren Anbietern wählen.
Es ist einen Schande wie Glücksritter um des schnellen Geldes willen tausende Arbeitsplätze gefährden. Tojner selbst sagt auf 2 Freude kommen 8 Feinde, aber wie sagte auch unser alter Kaiser: "viel Feind, viel Ehr". Umgemünzt auf diesen Finanzhai: viel Feind, viel Geld". Ich frage mich wo ist hier der politische Einfluss, gerade seine wahrscheinlich letzten Freunde aus dem schwarzen Lager müssten doch jetzt einschreiten. Tun sie es ? NEIN den denen sind doch die Arbeiter und Arbeitsplätze in Österreich auch egal. Es ist zu Haareraufen wenn man so Ohnmächtig gegen diese Hochfinanz ist.
> Ich frage mich wo ist hier der politische Einfluss,
Wenns noch einen Glauben gäbe, dann hülfe das Beten gegen Parteihaie
Tojner, Dichand, Pierer.... Eine interessante Koalition...
Anscheinend zählt heute nur das schnelle Geld aus dem nur einige wenige den Nutzen ziehen und noch reicher werden als sie schon sind. Es wäre nicht das erste Mal dass gesunde Betriebe durch gierige, machtbesessene Politiker in die Insolvenz getrieben wurden. Wird solchen Leuten eigentlich jemals klar dass sie auf ihr "Vermögen" nach dem Tod nicht mehr zugreifen können?
Ein gewissenloser Finanzinvestor mit grenzenloser Gier, der sich in der Nachkriegszeit neu aufgebaute riesige Industriebetriebe unter den Nagel reißen will. Mein Vater hat 45 Jahre in Lenzing gearbeitet und als Schweißer mit allen damals möglichen Prüfungen beim Wiederaufbau unzählige Rohrleitungen verschweißt, habe da eine kleine persönliche Beziehung zum Werk. So spendierte etwa das Werk zu meinen Schulzeiten alle Schulbücher der örtlichen Volks- und Hauptschule, bis die Gratisschulbücher kamen. Es waren ja die meisten Kinder von Werksangehörigen, für die das Werk auch leistbare Wohnungen mit Verrechnung der Miete im Lohnbüro errichtete, usw...
So ändern sich die Zeiten.