Vögele muss Insolvenz anmelden
KALSDORF BEI GRAZ. 700 Mitarbeiter in 100 Filialen sind in Österreich von diesem Schritt betroffen.
Nun ist es fix: Die Schweizer Modekette Charles Vögele meldet Insolvenz an. Das Unternehmen hat ein gerichtliches Sanierungsverfahren beantragt, wie heute, Dienstag, in einer Aussendung bekannt gegeben wurde. Im Zuge dessen will das Unternehmen die „sehr weit fortgeschrittenen Verhandlungen über eine Investorenlösung fortsetzen“ und eine nachhaltige, Arbeitsplätze sichernde Sanierung ermöglichen. Von der Insolvenz sind etwa 700 Mitarbeiter in rund 100 österreichischen Filialen sowie 300 Mitarbeiter in Slowenien und Ungarn betroffen.
Gegenüber der Zerschlagung des Unternehmens und Abgabe der Filialen an viele Einzelabnehmer, wie in den letzten Wochen immer wieder kolportiert, sehen wir im eingeleiteten Sanierungsverfahren die beste Chance zur Fortführung der Gesellschaft“, so Thomas Krenn, Geschäftsführer Charles Vögele Austria.
Auch über die Schwesterfirmen in Slowenien und Ungarn, die ebenfalls von der Zentrale in Kalsdorf aus geleitet werden, werde weiter verhandelt.
Mitarbeiter warten auf ausstehende Gehälter
Die Vögele-Mitarbeiter in Österreich können ihre ausstehenden Gehälter vom Insolvenzentgeltfonds bekommen. Voraussetzung dafür ist, dass die Forderungen bei Gericht angemeldet und bei der IEF-Service GmbH (Insolvenzentgeltfonds ) beantragt werden. "Budgetär ist vorgesorgt", sagte IEF-Geschäftsführer Richard Fuchsbichler zur APA. "Wir sind vorbereitet", betonte Fuchsbichler. Die Bearbeitung der Ansprüche würde so schnell wie möglich abgewickelt.
Niedergang eines Bekleidungsriesen
Die Modekette Charles Vögele wurde nach dem Börsengang 1999 einer der größten Bekleidungshändler in Europa mit bis zu 760 Filialen in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Belgien, Niederlanden, Slowenien und Ungarn. Im Herbst 2016 kaufte die italienische Investmentgruppe Sempione Fashion um OVS die kriselnde Vögele-Gruppe. Der Sortimentswechsel ließ die Umsätze weiter einbrechen und brachte am Ende die Insolvenz.
Die Schweizer Vögele-Filialen wurden nach der Übernahme in OVS umbenannt und komplett umgebaut. Auch in Österreich sollten die Filialen nach und nach auf OVS umgeflaggt werden, 30 Charles-Vögele-Geschäfte wurden seit Jahresbeginn im Zuge des Umbrandings geschlossen.
Bis 2016 lief das Geschäft in Österreich noch stabil, die Umsatzerlöse lagen bei rund 121 Mio. Euro. 2017 folgte der Einbruch, die Umsätze sanken laut dem Kreditschutzverband KSV um 11,5 Mio. Euro und es wurde ein Verlust eingefahren. Anfang Juni 2018 hatte die Schweizer Mutter die Pleite angekündigt, alle 140 Schweizer Filialen wurden geschlossen und die 1.200 Mitarbeiter ohne Sozialplan gekündigt.
Bis Ende 2017 war Charles Vögele laut Regio Data noch unter den Top 10 am österreichischen Bekleidungsmarkt. Mit der Pleite der Mutter schlitterte auch das heimische Geschäft zunehmend in Turbulenzen. Schuld am starken Umsatzrückgang war nach Angaben der Österreich-Tochter ein Sortimentswechsel, der durch die Übernahme der Sempione Fashion erfolgte und von den Kunden nicht angenommen wurde.
Nach der Pleite der Schweizer Mutter suchte man hierzulande fieberhaft nach neuen Investoren, um die Arbeitsplätze der rund 1.000 Mitarbeiter in Österreich, Ungarn und Slowenien zu retten. Interessenten gab es Medienberichten zufolge genügend, Namen wie Fussl, Hofer und Spar wurden kolportiert. Allerdings seien die nur an einzelnen Standorten interessiert, so der Österreich-Geschäftsführer Thomas Krenn vergangene Woche. Ziel sei es, das Unternehmen bei Möglichkeit nicht zu zerschlagen.
Ende Juli waren die nicht ausgezahlten (gestundeten) Gehälter und Urlaubsgelder der 711 Mitarbeiter in Österreich fällig. Die Modekette konnte die Gehälter nicht mehr bezahlen und musste am Dienstagvormittag Insolvenz anmelden. Die Investorensuche läuft indes weiter. Laut einer Vögele-Pressesprecherin gibt es bisher einen Interessenten, der infrage kommen könnte. Ein konkreter Name wurde nicht genannt.
Werden die Aktien Besitzer die Jahrelang Gewinne einstreifen konnten auch Zwangsvollstreckt?
Tja. Die Börsen- und Konzernblassen.
Wird leider nach Bruckmüller nicht der Letzte sein.
Interessant wird werden wenn die Immobilienbesitzer wieder Arbeiten müssen als Nichtszutun.
Irgendwann gehen die Wettbüros und Kepap Friseur Interessenten oder Billig Shops auch aus.
Ruinen Land Oberösterreich.
War einmal ganz gut, der Vögele. Aber eben - WAR.
Ist total spaßig jetzt ist da wuchtldrucka auf dem beitrag. Er will es wissen. Aber das ist ja laut ihm sein betättigungsfeld. Wannst so gut bist dann investier a bisl in diese kette und rette arbeitsplätze. Geh mit gutem beispiel voran und belehre uns eines besseren. 🖒🖒🖒
Bevor ich mir von dem was beibringen lasse spring ich von der Brücke
Eine gute Nachricht für die Mitarbeiter. Viele Arbeitsplätze bleiben durch den Zwangsausgleich von 20% erhalten. Charles Vögele ist in einer schwer umkämpften Branche tätig. Zwei Jahre hat er jetzt Zeit, die 20% Gläubigerforderung zu erfüllen. Zwei Jahre an denen das Damoklesschwert einer Nichterfüllung über der Firma hängt. Eine Umstrukturierung wird nicht ausbleiben.
Alles Gute den Mitarbeitern und dem Management. Es werden harte Zeiten auf sie zukommen, wenn ihr die schafft, wird es eine Zukunft geben.
Fortunatus
„sehr weit fortgeschrittenen Verhandlungen über eine Investorenlösung fortsetzen“ steht im Artikel
da steckt sicher noch was dahinter warum Konkurs angemeldet wird .
Ein Investor will meistens eine KLARE Bilanz sehen und KEINE alten Schulden übernehmen .
Man weiß ja nie wenn man eine schlecht laufende Firma übernimmt welche Verpflichtungen vorhanden sind die bei der Übernahme NICHT deklariert wurden und später die Firma belasten . DAHER KONKURS !
pepone,
es ist auch das Vernünftigste. Der Masseverwalter hat Möglichkeiten aus Verträgen herauszusteigen, welche ohne ihm niemals gingen. Oft sind auch die Vertragsabschliessenden dieser Einsicht, können aber aus juristischen, oder gesellschaftergründen, den Vertrag nicht als ungültig erklären. Es muss also eine Zustimmung der wichtigsten Gläubiger gegeben haben, denn anders hätte ein Zwangsausgleich vom Richter nicht genehmigt werden können.
@pepone
im Beitrag steht aber, dass Insolvenz in Form eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung (früher Zwangsausgleich) angemeldet wurde.
Für deine Ino:
Sanierungsverfahren:
https://www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/public/content/uebernahme_aufloesung/insolvenz/sanierungsverfahren_ohne_Eigenverwaltung/44677.html
Konkurs:
https://www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/public/content/uebernahme_aufloesung/insolvenz/konkursverfahren/Seite.1880400.html
Ich gehe davon aus, dass du den Unterschied zwischen wie in deinem Posting geschrieben "Konkurs" und "Sanierungsverfahren ohne Eigenerwaltung" kennst.
Wenn nicht: dann lesen und nachsitzen
Wenn ja: immer schön bei der Wahrheit bleiben.
Ist das die von Politikern angekündigte sog. enfesselte Wirtschaft?
Geschmackloser wie ebenso unpassender parteipolitischer Beitrag im Silbersteinstil.
Für den glorreichen Gewinner der Hartinger-Klein-Challenge sind Basti, Mamfred, IV & Co naturgemäß sakrosankt...
Nein, aber mit diesem Fall hat die Politik ganz und gar nichts zu tun. Aber das wissen die Werkzeuge der Silbersteinhetze, bezahlt von unserem Steuergeld, ohnehin.
"Werkzeuge der Silbersteinhetze" - Gratuliere - Low-Patka hätte es nicht besser können! Suppi hat sich mit dem Gewinn der Hartinger-Klein-Challenge nun auch als Propagandist auf der Kabarettbühne der Kindskaiser regierung qualifiziert - vielleicht solltest Du noch ein Duo mit Megahabaxerxes versuchen, aber der wird seinen Posten als erster Jubelperser nicht so leicht aufgeben....
ziemlich dünnhäutig ist der heute, der Türkis-Propagandist. Im Austeilen leistet der spoe ein Vielfaches.
Nein, nicht dünnhäutig, sondern realistisch.
Da reissen sich einige den Arsch auf, um hunderte Jobs abzusichern, und ihr Parteiwappler müsst wieder einmal auf Silberstein machen.
Sie wissen aber schon, wo Sie sich diesen Silberstein-Vorwurf stecken können?
Abgesehen davon finde ich die Zahlungsunfähigkeit von Vögele auch nicht gerade positiv. Ich fühle mit den Beschäftigten.
linzerleser,
Du hast keine Ahnung, wovon du schreibst. Was hat der Vögele Konkurs, was hat überhaupt ein Konkurs mit der "Entfesselten Wirtschaft" zu tun?
Was ist aus der gefesselten Wirtschaft im Osten geworden? Ein totaler Sanierungsfall, welchen die entfesselte Wirtschaft übernehmen musste.
So und jetzt denke nach, bevor du die sinnlosen, vorgekauten Schmutzkübelworte in der Gegend umher wirfst.
Der Niedergang von vögele liegt auch an dir, linzerleser, weil du halt auch jetzt online einkaufst, Waren sinnlos bestellst, die Hälfte davon zurückschickst und dich beklagst über die Arbeitsbedingungen von Paketdienstzustellern bzw die Gewinne multinationaler Grosskonzerne.
Deine parteipolitische Polemik kannst du dir sparen. Hinterfrage selbst deinen Lebensstil.