AMS-Chef: „Ende des Sommers auf dem Arbeitsmarkt
WIEN / LINZ. Noch sinkt die Arbeitslosigkeit im Industriebundesland Oberösterreich. Allerdings zeigen die ersten Indikatoren, dass die Zeiten mit positiver Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gezählt sind.
Ein Frühindikator ist die Entwicklung bei den überlassenen Arbeitskräften. Die Zahl der Arbeitslosen ist in dieser Teilgruppe erstmals seit Langem wieder gestiegen, sagt der Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich, Gerhard Straßer.
„Wir sehen eine Abflachung der Nachfrage nach Arbeitskräften vor allem in der Industrie. Kleine und mittelgroße Firmen suchen weiter massiv nach Arbeitskräften. Dort wächst die Beschäftigung, ebenso wie in den Dienstleistungsberufen“, sagt Straßer. Die Zahl der Beschäftigten ist um 11.000 auf 688.000 gestiegen. Unterm Strich ging die Zahl der Arbeitslosen in Oberösterreich um 1,7 Prozent auf 32.900 zurück. In der Steiermark und Vorarlberg ist die Entwicklung bereits gekippt, dort steigt die Zahl der Arbeitslosen bereits. In den Saisonbundesländern Salzburg und Tirol herrscht Vollbeschäftigung mit 3,7 bzw. 3,2 Prozent Arbeitslosenrate. Oberösterreich liegt mit 4,6 Prozent auf Platz drei.
Straßer stimmt positiv, dass die Zahl der offenen Stellen mit fast 22.900 noch immer steige und die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen (länger als ein Jahr arbeitslos) um ein Zehntel auf 8005 gesenkt werden konnte. Allerdings wird es für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen wieder schwieriger, einen Job zu finden.
Johannes Kopf, einer der beiden Geschäftsführer des Bundes-AMS, rechnet ebenfalls mit einer Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt. Er spricht von einem „Ende des Sommers auf dem heimischen Arbeitsmarkt“. Trotz der schwächer werdenden Konjunktur zeige sich der österreichische Arbeitsmarkt „erstaunlich robust“, kommentierte Kopf die Zahlen.
Bundesweit betrug die Arbeitslosenquote per Ende August 6,7 Prozent (– 0,3 Prozentpunkte).