Arbeitslosigkeit im Oktober unter Vorkrisenniveau
LINZ/WIEN. Jeder Vierte länger als ein Jahr arbeitslos – Debatte über Reform des Arbeitslosengelds.
Wie soll die Arbeitslosenversicherung in Österreich künftig ausschauen? Arbeitsminister Martin Kocher hatte den Startschuss für eine Reform im September gegeben und eine breite Beteiligung aller Beteiligten versprochen. Gestern fanden Gespräche mit den Sozialsprechern der fünf im Nationalrat vertretenen Parteien dazu statt.
Derzeit beträgt das Arbeitslosengeld 55 Prozent des letzten Nettogehalts. Zur Debatte steht, ob es mit zunehmender Dauer sinken soll. ÖVP-Sozialsprecher August Wöginger sagte, dass in der Regierung mit den Grünen ein degressives Modell erwogen wird. Der grüne Sozialsprecher Markus Koza stellte klar, dass es keine Kürzung von Arbeitslosenhilfe und Mindestsicherung geben dürfe. Arbeitslose seien bereits jetzt stark armutsgefährdet.
SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch forderte eine Anhebung auf 70 Prozent zu Beginn. Versicherungsleistungen dürften nicht gekürzt oder befristet werden. Die Notstandshilfe müsse jedenfalls unbefristet bleiben, sagt FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch. Zudem müsse differenziert werden, ob jemand aufgrund von Alter oder Krankheit arbeitslos geworden oder arbeitsunwillig sei.
Auch für die Neos ist ein anfangs höheres Arbeitslosengeld denkbar, aber nur, wenn dieses später unter das aktuelle Niveau sinkt. Das System in Österreich sei zu teuer, wie Sozialsprecher Gerald Loacker sagte.
Auf dem Arbeitsmarkt geht es weiter bergauf: 341.142 Menschen waren Ende Oktober beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet. 71.628 davon befanden sich in Schulungen. Damit sank die Zahl unter das Niveau vor Ausbruch der Coronakrise: 12.800 Menschen weniger sind auf Arbeitsuche als noch im Oktober 2019. Im Vormonat September lag die Arbeitslosigkeit in Österreich noch leicht über dem Vorkrisenniveau. 112.155 offene Stellen gab es im Oktober, das sind um fast 75 Prozent mehr freie Jobs als noch vor einem Jahr.
Kurzarbeit: Mehr Anmeldungen
Mit 24,3 Prozent ist beinahe jeder vierte Arbeitslose länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. 65.500 Langzeitarbeitslosen waren beim AMS vorgemerkt, das sind rund 40 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2019.
Wieder gestiegen sind die Anmeldungen zur Corona-Kurzarbeit: Ende September lagen sie bei 66.000. Ende Oktober waren es rund 71.000.
In Oberösterreich betrug die Arbeitslosenquote im Oktober 3,9 Prozent. Im Oktober 2019 lag sie bei 4,3 Prozent. 27.776 Personen waren zuletzt arbeitslos gemeldet. Rund 9900 sind länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Rund 692.000 Personen befinden sich in Oberösterreich in Beschäftigung.
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Warum muss der Steuerzahler für die Kurzarbeit in der Autoindustrie blechen, weil in dieser Branche wegen Managementversagens keine Teile verfügbar sind?
Jeder Vierte länger als ein Jahr arbeitslos.
Sagt nicht wirklich viel aus. Wieviele davon sind schon älter und kriegen keine Chance mehr? Wieviele davon sind ganz jung und kriegen noch keinen, weil sie minder qualifiziert sind.
Das sagt man im Artikel nicht.
ORLANDO2312
umso mehr plädiere ich für Zusatzbildung , auch Umbildung .
140 000 arbeitslose in Wien daran sollte sich etwas ändern
In Linz und Umgebung kann das Ams seit Monaten keine Bewerber für eine Hilfskraft mit B Führerschein
vermitteln