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Banken sollen jetzt keine Dividenden ausschütten
WIEN/FRANKFURT. Die Bankenaufseher in Europa und auch in Österreich verlangen von der Finanzbranche, in der Corona-Krise von Dividendenausschüttungen zumindest ein halbes Jahr lang Abstand zu nehmen.
Dies gilt sowohl für Ausschüttungen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 als auch für das laufende Jahr.
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) empfahlen den Banken am Freitagabend dringend, auf Dividendenausschüttungen sowie Rückkäufe von Aktien zu verzichten.
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Bei den großen Banken handelt es sich zumeist um Aktiengesellschaften. Mit der Dividende läuft es so ab, daß der Vorstand einen Dividendenvorschlag macht, die Entscheidung darüber aber der Hauptversammlung, d.h. den stimmberechtigten Aktionären, obliegt. Wenn man also keine Dividendenausschüttung von den Banken verlangt, dann sollte dieses Verlangen im Falle von AGs an die Aktionäre gerichtet werden. Meiner Meinung nach ist dieser Vorschlag (der vom Vorsitzenden der maroden Unicredit gemacht wurde) aber sehr gefährlich. Es haben nicht alle Banken das gleiche Geschäftsmodell und damit trifft der Vorschlag auch Banken, bei denen damit nicht die gewünschte Wirkung erzielt werden kann. Weiters ist Geld im Überschuß vorhanden, da die Geldschleusen weit geöffnet wurden. Geldmangel ist nicht das Problem, sondern Risiko-Management. Banken dürfen keine besonderen Risiken mehr eingehen. Das ist der Ansatzpunkt. Ohne Divid.ausschüttung werden Bankenkurse verfallen und kein Problem gelöst werden.