China will dem Immo-Konzern Evergrande helfen
SHANGHAI. Aktien von Immobilienkonzernen erholen sich an der Börse in Hongkong deutlich
Die chinesische Zentralbank hat Hilfen für den angeschlagenen Immobilienkonzern Evergrande in Aussicht gestellt. Die People’s Bank of China (PBOC) versprach, die Rechte und Interessen von Privatleuten, die am Immobilienmarkt investiert sind, zu wahren. Zu den Schuldenproblemen des Konzerns äußerte sich die Notenbank zwar nicht, bei Anlegern macht sich aber Erleichterung breit.
Auf einen Kommentar der Regierung oder der Notenbank haben Investoren seit Tagen gewartet. Diese Erklärung der PBOC auf ihrer Website wird als Andeutung verstanden, dem Konzern zu helfen. Die Evergrande-Aktie selbst stieg gestern in Hongkong um gut acht Prozent, aber auch andere Immobilienpapiere erholten sich.
Der Präsident der Förderbank Asian Development Bank (ADB), Masatsugu Asakawa, sagte, China habe ausreichende geldpolitische Möglichkeiten zur Stützung des Finanzsystems und zur Vermeidung von Dominoeffekten im Zuge der Evergrande-Probleme.
"Ich glaube nicht, dass die Schwierigkeiten einer einzigen Firma eine globale Krise auslösen werden, wie sie durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers verursacht wurden", sagte Asakawa. Finanzielle Folgen für Kunden von Evergrande und die haushaltspolitische Lage von chinesischen Lokalprovinzen seien aber nicht auszuschließen.
Um herauszufinden, welche Banken in welchem Ausmaß von einem möglichen Evergrande-Kollaps betroffen sein könnten, verlangt die Zentralbank in Hongkong Auskünfte der Kreditinstitute, wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtete. Wie Daten der Researchfirma Morningstar zeigten, gehören zu den Anleihegläubigern von Evergrande unter anderem BlackRock, die Royal Bank of Canada sowie die Schweizer Bank UBS Group und der Londoner Vermögensverwalter Ashmore.