Der Streit bei MAN eskaliert
STEYR. Der Streit über den anvisierten Abbau von 9.500 Arbeitsplätzen, davon 2.200 in Österreich, beim deutschen Lkw-Bauer MAN eskaliert.
Der Betriebsrat und die IG Metall kündigten am Dienstag eine Unterbrechung der Verhandlungen mit dem Management über die Zukunft der VW-Tochter an. Die Beschäftigten sollten in einer Online-Betriebsversammlung über die Lage informiert werden. Das Management sei aufgefordert, dort Stellung zu beziehen.
Dem MAN-Werk im oberösterreichischen Steyr mit 2.200 Beschäftigten droht die Schließung. Auch die Werke in Plauen (Sachsen) und Wittlich (Rheinland-Pfalz) wackeln. Der Vorstand kündigte zuletzt den Beschäftigungs- und Standort-Sicherungsvertrag, mit dem Mitarbeiter vor Entlassungen geschützt werden sollten.
IG-Metall-Vorstand und MAN-Aufsichtsratsvize Jürgen Kerner bezeichnete die Pläne der Konzernführung als "Abwicklung" des Nutzfahrzeugherstellers. "Sozialverträglicher und zukunftsfähiger Umbau eines Unternehmens sieht anders aus", erklärte Betriebsratschef Saki Stimoniaris. Er ist auch stellvertretender Aufsichtsratschef der Traton-Holding, unter der Volkswagen (VW) die Marken MAN und Scania gebündelt hat.
Traton-Chef Matthias Gründler und MAN-Chef Andreas Tostmann wollen den defizitären Münchner Lkw- und Bushersteller dauerhaft profitabel machen und dafür 9.500 der weltweit 36.000 Arbeitsplätze streichen, vor allem in Deutschland und Österreich. Die beiden Manager stehen unter dem Druck des Volkswagen-Konzerns, nachdem bereits ihre Vorgänger über den Streit mit den Arbeitnehmern gestürzt waren.
MAN-Betriebsrat fordert gemeinsames Konzept
"Wir verlangen ein neues Konzept, das gemeinsam ausgearbeitet wird, und das keine Standortschließungen vorsieht", legte der MAN-Arbeiter-Betriebsratschef im Werk in Steyr, Erich Schwarz, am Mittwoch der APA dar. Das habe er im Konzernbetriebsrat am Dienstag mitbeschlossen. Das Unternehmen sei bisher von seinen Plänen - u.a. Schließung des Werks in Steyr bis 2023 trotz Standort- und Beschäftigungsgarantie bis 2030 - nicht abgewichen.
"Es funktioniert nicht, dass bei MAN alles so bleibt wie bisher", ist Schwarz verhandlungsbereit. "MAN muss neue Herausforderungen meistern" bei den Antriebstechnologien bis 2025, doch das funktioniere nicht mit einem Kahlschlag. Man habe die Standort- und Beschäftigungssicherungsverträge prüfen lassen und laut einem Experten halten sie wie andere Verträge und seien einklagbar. Diesen Weg ist der Betriebsrat bereit zu gehen, sollte keine Einigung erzielt werden. Bisher seien vom Unternehmen nur Floskeln gekommen.
"Der Vorstand hat die Entscheidung des Betriebsrats mit Bedauern zur Kenntnis genommen", äußerte sich ein Unternehmenssprecher am Mittwoch. Der Schritt sei überraschend gekommen. Dem Vorstand gehe es nicht um Kahlschlag, sondern um eine notwendige Restrukturierung, um in alternative Antriebe und Digitalisierung investieren zu können. Er bleibe gesprächsbereit.
Auch für den oberösterreichischen Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) wird die Schließung des MAN-Standorts Steyr, die "vom MAN-Management mit hohen Verlusten des Konzerns begründet worden ist, noch unverständlicher", nachdem die Mutterholding Traton wieder Gewinn mache und MAN laut Analysten auf Jahressicht sogar noch schwarze Zahlen schreiben könnte. Traton könne auch von Juli bis September ein Auftragsplus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen. "Das schafft für den Konzern einen Spielraum für eine Neuaufstellung ohne Schließung ganzer Standorte wie in Steyr", zeigte sich Achleitner überzeugt.
Dies sind internationale agierende Aktionäre von Multikonzernen,die sich keinen Deut um Steyr oder sonst was scheren. Gewinnmaximierung und das wars. Man hätte ja die Steyr Werke in österreichischer Hand halten können.Aber das wollten die öst.Manager u.Politiker gar nicht,im Gegenteil.Auch der noch nicht einmal zugelassene Impfstoff, den die Kurz/Anschober Regierung bzw. EU nun kauft,soll im BILLIGSTLOHNLAND SÜDAFRIKA produziert werden. Noch im Frühjahr war die grosse Rede unserer Politiker,man muss solche Produktionen wieder nach Europa zurückbringen.Nach der Finanzkrise bzw. Billionenabzockerei durch die Kapitaleliten u.Spekulanten, versprachen die Politiker, sowas darf nie mehr passieren! Heute wird an den Börsen u.Finanzmärkten mehr gezockt u.spekuliert,als je zuvor.Nun sind die MAN Mitarbeiter die Opfer dieser neoliberalen Kapitalwachstumsideologie. Dass die Reichen immer reicher u.die Arbeitenden u.geschröpften Avsg Pensionisten immer ärmer werden,wird von der Politik ermöglicht
Was können Manager dafür, dass sie bezahlte, asoziale Lumpen sind?
Nix, die können nix.
Bin gespannt ob man sich in den kommenden Monaten, für die über 500000 Arbeitslosen, genau so ins Zeug legt.
Außerdem, ob dieses Werk gechlossen wird oder nicht, wird sicher nicht in OÖ entschieden, schon gar nicht von Schmalspurfunktionären und Politikern wie Aichleitner.
Das ist kein Streit, sondern der Kampf eines Konzerns gegen die Dummheit und Sturheit in OÖ, wobei die Unfähigkeit und Abgehobenheit einiger immer offensichtlicher wird.
(1) Während der Betriebsrat mit Betoniererfloskeln wie "Wir verlangen..." seine Arbeitnehmer beeindrucken will, werden die Konzepte und Vorbereitungen bei anderen Standorten verfeinert und die Abwanderung immer sicherer.
Man lässt weitere wichtige Wochen, wo man das Blatt noch drehen hätte können, ungenutzt liegen.
(2) Ein Wirtschaftslandesrat, der einen Standort als sicher betrachtet und keinen Veränderungsgrund sehen will, weil die Konzernmutter voraussichtlich in die Gewinnzone gelangt, schadet der Reputation der OÖ Wirtschaft. Solche dilettantische und undifferenzierte Begründungen liefert normalerweise nur der ÖGB oder die SPÖ.
Aber der Achleitner kommt ja nicht aus einer Ecke in der Erfolg mit positiv wirtschaften gleichgesetzt wird. Der LH Stelzer hat dies offenbar als Qualifikation gesehen.
die machen sich eh schon vor Angst in die Hose weil der WLR heut in die Tischplatte gedroschen hat
Warum eskaliert? Normaler Ablauf.
Das Werk besetzen bis das Management einlenkt.
Solidarität mit den Arbeitern. Kompromisslos.
Dreht das Band ab und schmeißt sie Teile in den Müll.....und kein Angestellter oder Arbeiter kauft sich je einen VW.............................
eskaliert ?
Werke in Beschlag nehmen,
bis Verträge auf Punkt und Beistrich eingehalten werden,
und a Ruah is !
...und im Anschluss werden die Kündigungen ausgesprochen, dann ist Ruhe im Unternehmen.
Gekündigt werden und Abfertigungen kassieren und IVECO ins Steyrer Boot holen.
ja genau, ein Werk das vom Eigentümer eh geschlossen werden soll....
geschlossen heißt schließen !
Aber nicht auf den Wert der Anlage verzichten.