EZB ringt um Kurs in der Geldpolitik
FRANKFURT. Die Wirtschaft im Euroraum wächst kräftiger als erwartet; die Inflationsrate stieg im August auf drei Prozent; die Immobilienpreise gehen durch die Decke.
Daher werden Forderungen lauter, die Europäische Zentralbank (EZB) solle ihren lockeren geldpolitischen Kurs beenden.
Mit Spannung wird die Sitzung des EZB-Rats am Donnerstag in Frankfurt erwartet. Dem Gremium gehören neben dem EZB-Direktorium alle 19 Notenbankchefs der Eurozone an. Einige aus dem Norden drängen auf ein Auslaufen des Anleihen-Kaufprogramms. Es ist bis März 2022 befristet.
Derzeit kauft die EZB pro Monat Anleihen um rund 80 Milliarden Euro. Das sei in diesem Ausmaß nicht mehr nötig, sagen einige Ökonomen und verweisen auch auf den 750 Milliarden Euro schweren Corona-Aufbaufonds der EU. Österreichs Notenbankgouverneur Robert Holzmann hat sich zuletzt für eine schrittweise Reduzierung ausgesprochen. Die EZB-Ratssitzung könnte möglicherweise eine Drosselung des Kaufvolumens für das vierte Quartal bringen.