Fahrradboten mit erstem Kollektivvertrag weltweit
WIEN. Mehrere tausend Menschen – die genaue Zahl ist nicht bekannt – verdienen in Österreich ihr Geld mit der Zustellung von Briefen und Paketen per Fahrrad.
Diese meist schlecht bezahlten Fahrradboten radeln als "freie Dienstnehmer" oder "Selbstständige" durch die Städte. Nun dürfen sie sich über eine gewisse Absicherung freuen.
Erstmals schlossen die Sozialpartner nach jahrelanger Vorlaufzeit einen Kollektivvertrag (KV) für Fahrradzusteller ab. Das ist der weltweit erste seiner Art, teilten die Gewerkschaft und die Wirtschaftskammer am Dienstag mit. Mit dem neuen KV gilt nun ein Basislohn von 1506 Euro brutto im Monat plus Weihnachts- und Urlaubsgeld. Zum Vergleich: Der Handel bietet derzeit 1571 Euro Mindestlohn. Der Bedarf an Fahrradzustellern steigt rasch. Essensdienste, diverse Lieferservices aber auch herkömmliche Paketdienste wie Post, DHL und UPS setzen immer mehr Fahrradboten ein.
Der neue KV sieht eine 40-Stunden-Woche vor sowie eine Equipment-Pauschale von 0,14 Euro/km für die Verwendung von Privatfahrrädern und Privat-Handys. Für vida-Vorsitzenden Roman Hebenstreit ist er ein "enormer Schlag gegen die Schein-Selbstständigkeit".
Gut dass für diese Menschen eine Einkommens-Basis geschaffen wurde.
Leider gibt es noch andere Brachen wo viele prekär Beschäftigte arbeiten.