Freitag, der Dreizehnte, war Rekordtag an den Bankomaten
WIEN. 4,8 Millionen Bankomatbehebungen und -zahlungen gab es am Freitag, 13. März. Das waren mehr als am stärksten Weihnachtstag, wie die PSA Payment Services Austria mitteilte.
4,8 Millionen Transaktionen zählte die PSA Payment Services Austria, die im Auftrag der heimischen Banken das Bankomatsystem betreut, am Freitag vor einer Woche. Grund dafür waren die erstmaligen Ankündigungen der Bundesregierung, das öffentliche Leben massiv einzuschränken. Am 23. Dezember 2019, dem stärksten Tag des vergangenen Jahres, waren es 4,5 Millionen Transaktionen gewesen, sagte eine PSA-Sprecherin heute, Montag. "Überall wurde gekauft und abgehoben."
Gleich am darauffolgenden Samstag, 14. März, hat sich die Zahl der Bargeldbehebungen und Bankomatzahlungen normalisiert, ehe sie - in den vergangenen Tagen - um 40 Prozent eingebrochen ist. "Man merkt, dass die Leute wirklich nur mehr das Notwendigste einkaufen", zumal ein Großteil der Geschäfte (außer Lebensmittelhändler, Apotheken und Co.) zu habe, so die PSA-Sprecherin. Der Online-Handel werde aber sicherlich zulegen.
In Lebensmittelgeschäften wird nun aber aus hygienischen Gründen vermehrt die Bankomatkarte gezückt, wenngleich nach wie vor öfter mit Bargeld bezahlt wird. "Ja, wir bemerken einen Trend", so Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. "Normalerweise liegen die Kartenzahlungen bei etwa 30 Prozent. Letzte Woche lagen sie im Durchschnitt bei ca. 40 Prozent."
Bis dato sind die Österreicher, neben den Deutschen und den Italienern, im Vergleich zu anderen Europäern am stärksten am Bargeld gehangen. Quer durch alle Branchen zahlten bisher rund 80 Prozent der Österreicher mit Bargeld, im Lebensmittelhandel "nur" 70 Prozent - auch dank des Kontaktloszahlens (NFC), das 2019 erneut stark gewachsen ist. Ende des Vorjahres waren laut PSA bereits 73 Prozent der Bankomatkartenzahlungen kontaktlos.
Dass nun in der Coronaviruskrise die Händler, die offen haben dürfen, zur Kartenzahlung aufrufen, ist in Österreich eher ein Novum. Nicht selten war in kleineren Geschäften zu lesen, dass die Kartenzahlung erst ab einen bestimmten Betrag möglich sei - das war nicht selten eigentlich vertragswidrig.