Heuer sinkt die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten Wert seit 2012
LINZ. AMS zieht Bilanz über Aktion 20.000: Jeder Vierte schaffte Sprung zurück in einen Job.
Der Arbeitsmarkt in Oberösterreich wird heuer die besten Kennzahlen seit 2012 liefern. Selbst wenn es in der heimischen Autozulieferbranche im Herbst noch zu Einbrüchen kommen würde, sei der Vierer vor dem Komma gesichert, sagt der Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice, Gerhard Straßer, im OÖN-Gespräch. Aus jetziger Sicht wird die Arbeitslosenquote von fünf Prozent auf 4,7 Prozent zurückgehen.
Damit wird Oberösterreich etwa auf dem Niveau der Zwei-Saisonen-Bundesländer Salzburg und Tirol zu liegen kommen. "Da halten wir als Industriebundesland mit, das keine so ausgeprägten Spitzen hat", so Straßer.
Bei der Entwicklung findet Straßer vor allem bemerkenswert, dass es derzeit auch im Zentralraum gelinge, mehr Arbeitslose in Beschäftigung zu bringen. "Es gibt noch viele Betriebe, die suchen. Jetzt kann es gelingen, Menschen, die bei schlechterer Beschäftigungslage überhaupt keine Chance auf einen Job hätten, unterzubringen", so Straßer.
Seiner Wahrnehmung nach seien die Betriebe vermehrt bereit, auch ältere Arbeitssuchende aufzunehmen. So habe sich die virtuelle Grenze, ab der es für Betroffene schwierig werde, eine neue Stelle zu finden, von 50 auf 55 Jahre verschoben.
Eine erste Bilanz zieht Straßer über die Aktion 20.000. Diese von der VP/FP-Regierung beendete Arbeitsmarkt-Förderung für über 50-jährige Langzeitarbeitslose lief im Juni aus. Oberösterreich war ein Pilotbundesland. Von 739 Förderfällen waren 440 in Linz. Beschäftigungsbetriebe waren der Magistrat Linz, Vereine, Sozialeinrichtungen und Gemeinden. Die Lohnkosten waren zu 100 Prozent gefördert.
Jobs voll subventioniert
172 Personen – knapp jeder Vierte – wurden vom Arbeitgeber in ein weiteres Beschäftigungsverhältnis übernommen, 30 Personen schafften es von dem befristeten Projekt aus, einen anderen Arbeitsplatz zu finden. 140 weitere (19 Prozent) sind in die Pension gewechselt oder in Krankenstand.
Mehr als die Hälfte ist wieder arbeitslos. Für Straßer ist die Bilanz in Ordnung. "Es war teuer, aber es war gut und vergleichbar mit anderen Projekten." Man dürfe nicht vergessen, dass die geförderten Personen überwiegend gesundheitliche Einschränkungen oder andere Vermittlungshindernisse aufwiesen. Die Kritik der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung (IV), hätte die Förderung auch für Betriebe gegolten, wären die Beschäftigungseffekte nachhaltiger gewesen, kann Straßer nachvollziehen.
Deshalb freut sich der AMS-Chef umso mehr, dass in einer Umfrage der IV im Frühling 95 Prozent der befragten Unternehmen, von voestalpine über KTM, Greiner bis zu Primetals und Rosenbauer mit dem AMS Oberösterreich zufrieden oder sehr zufrieden gewesen seien. Dass das AMS nicht immer die gefragten Qualifikationen anbieten könne, sei natürlich.
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