IHS-Chef Kocher: "Die Stimmung trübt sich ein"
WIEN. Martin Kocher, Wirtschaftsforscher und Leiter des Instituts für Höhere Studien, sprach im ZiB2-Interview über die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen.
Der bevorstehende neuerliche Lockdown "wird schwierig für die Wirtschaft", sagt IHS-Chef Martin Kocher. Neue Hilfspakete seien aber nicht nötig. Wichtiger sei es, den Stillstand möglichst kurz zu halten und rasch wieder im Normalmodus zu wirtschaften, sagte der Ökonom am Freitagabend in der ORF-"ZiB2". Heuer könnte die Wirtschaft dadurch um bis zu einen Prozentpunkt mehr schrumpfen, als bisher erwartet. Das hänge aber noch von den Maßnahmen und deren Dauer ab. Das Interview in voller Länge:
Vor allem für das Wachstum im kommenden Jahr wirke sich der kommende Lockdown schlecht aus, so Kocher. "Es wird schwierig für die Wirtschaft. Die Stimmung trübt sich ein." Neue Hilfspakete seien aber keine zu schnüren, so der Ökonom. Dafür würden die bisher geplanten Maßnahmen einmal ausreichen. Die Hilfen müssten aber rasch und unbürokratisch bei den Betroffenen ankommen. Wichtig sei es, den Stillstand möglichst kurz zu halten.
Kocher rechnete damit, dass die Arbeitslosigkeit in Österreich knapp über 500.000 Menschen steigen dürfte. Am wichtigsten sei, dass sich Arbeitslosigkeit nicht verfestige. Zu einer weiteren Belastung für das Budget gebe es keine gute Alternative. Viele Konkurse und noch mehr Arbeitslose wären noch schlimmer.
- Lesen Sie dazu auch: "Das wird bitter für uns" – Die neuen Corona-Maßnahmen werden vor allem Stadthotellerie, Gastronomie und Fitnessbranche hart treffen. Wir haben mit Betroffenen gesprochen.
Wer zulange zuwartet, hat auch verspielt.