IWF: Weltwirtschaft wird sich erholen
DAVOS. Teilabkommen im US-Handelsstreit mit China soll das Wachstum stärken
Die Weltwirtschaft wird sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem und im nächsten Jahr erholen. Die Entspannung im Handelsstreit der USA mit China und die weiterhin lockere Geldpolitik der Zentralbanken nannte die IWF-Chefökonomin Gita Gopinath als Gründe dafür.
Die exportorientierte deutsche Industrie dürfte von der Stabilisierung der globalen Wirtschaft profitieren, sagte Gopinath. Sie verwies auf das erste Teilabkommen im Handelsstreit zwischen den USA und China. Dadurch werde sich der negative Effekt aller Handelskonflikte auf die Weltwirtschaft heuer von 0,8 auf 0,5 Prozentpunkte verringern. Die lockere Geldpolitik der Notenbanken bleibe außerdem eine Stütze der Konjunktur. Sie dürfte laut IWF etwa 0,5 Prozentpunkte zum Wachstum der Weltwirtschaft 2020 beitragen. Zinssenkungen gab es zuletzt in den USA, der Türkei, Russland und Brasilien.
In den USA wird sich das Wachstum demnach abschwächen, in der Eurozone leicht zulegen. Für Deutschland geht der IWF 2020 von einem Plus von 1,1 Prozent aus, 2021 dann von 1,4 Prozent. Das wäre gegenüber 2019 mehr als eine Verdoppelung. Der IWF ist damit auch deutlich optimistischer als andere Experten.
Deutlich pessimistischer ist der IWF hingegen für Indien. In dem großen asiatischen Schwellenland hat sich der Konsum laut IWF deutlicher als erwartet abgeschwächt. Insgesamt macht der IWF aber weiterhin zahlreiche Risiken für die Weltwirtschaft aus, etwa eine neuerliche Eskalation bei den Handelskonflikten.