Lostage für AUA: Zwischen Sturzflug und Staatshilfe
WIEN / SCHWECHAT. Wirtschaftsprüfer könnten der Fluglinie eine Nachfrist setzen
Noch keine Entscheidung gab es gestern im Ringen um größte Fluggesellschaft. Mit Spannung wurde gestern die Prognose des Wirtschaftsprüfungsunternehmens PwC zum Fortbestand der AUA erwartet. Am Nachmittag hatten die AUA-Manager den PwC-Wirtschaftsprüfern den Business-Plan für den Neustart präsentiert.
Danach gab es offiziell zwar keine Stellungnahme, inoffiziell sickerte aber durch, dass die Wirtschaftsprüfer dem AUA-Vorstand eine Nachfrist für die derzeit laufenden Rettungspaket-Verhandlungen und die Fortbestehensprognose setzen könnten.
Die Wirtschaftsprüfer hatten dem AUA-Vorstand eigentlich bis gestern Zeit gegeben, um konkrete Verhandlungsergebnisse mit der Republik Österreich über Staatshilfen und mit dem Personal über ein Sparpaket vorzulegen. Nur wenn diese Ergebnisse fixiert sind, soll es eine positive Fortbestandsprognose geben. Offene Punkte sind bei den Verhandlungen dem Vernehmen nach die künftige Staatsbeteiligung an der AUA oder ihrer Mutter Lufthansa im Austausch für die geforderten 767 Millionen Euro Hilfszahlungen und welche Einflussmöglichkeiten die Republik hat. Eine Insolvenz soll aber nicht unmittelbar im Raum stehen.
Die AUA verhandelt bereits seit mehreren Wochen mit der Regierung über Staatshilfen. Auch von Belegschaft und Partnern wie dem Flughafen Wien werden Kostenschnitte verlangt. Beobachter gehen davon aus, dass auch die morgige Sitzung des AUA-Aufsichtsrates in die Entscheidungsfindung zur Zukunft der Fluglinie einfließt. Vieles hänge zudem von der Konzernmutter Lufthansa ab, die mit der deutschen Regierung ebenfalls um Staatshilfe ringt, heißt es.
Österreichs Klima- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) sagte gestern, man bereite sich auf mehrere Optionen und Szenarien vor. Die Gespräche mit der AUA würden voranschreiten, eine rasche Einigung zeichnet sich offenbar aber nicht ab.
Lauda in Wien vor dem Aus
Einen Konkurrenten weniger könnte die AUA demnächst am Flughafen Wien haben. Denn Ryanair-Chef Michael O’Leary hält eine Fortführung der Lauda-Basis in Wien für unwahrscheinlich. Lauda stehe vor einer "existenziellen Krise", und die Basis in Wien dürfte Ende Mai schließen, sagte O’Leary gestern.
Für ein Fortbestehen brauche es tiefe Einschnitte. Und er erwarte nicht, dass die Gewerkschaften die vorgesehenen Restrukturierungen mitmachten, sagte der Ire. In Wien sind 15 der 30 A320 von Lauda beheimatet. Die übrigen Stützpunkte in Stuttgart, Düsseldorf und Palma würden offen bleiben, sagte O’Leary.
Zur Pleitegeierairline fallen mir nur vier Schlagworte ein
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