"Made in Oberösterreich" ist im Ausland gefragter denn je
LINZ / WIEN. Außenhandel: Jede vierte heimische Exportware stammt aus Oberösterreich – Ziel: Abhängigkeit von Deutschland verringern
Waren und Dienstleistungen aus Oberösterreich stoßen im Ausland auf steigende Beliebtheit. Das legen gestern, Montag, veröffentlichte vorläufige Zahlen der Statistik Austria nahe.
Demnach verzeichnete unser Bundesland im vergangenen Jahr ein Exportplus von vier Prozent auf 38,2 Milliarden Euro. Das sind rund ein Viertel (25,5 Prozent) der gesamtösterreichischen Exporte von Waren im Wert von 150 Milliarden Euro (+ 5,7 Prozent).
Im Bundeslandvergleich belegt Oberösterreich damit wie in den vergangenen Jahren den ersten Platz, gefolgt von der Steiermark mit 24,75 Milliarden Euro bzw. 16,5 Prozent und Niederösterreich mit 23,15 Milliarden Euro bzw. 15,4 Prozent. Außer Wien konnten alle Bundesländer ihre Ausfuhren steigern.
Obwohl sich in Oberösterreich das Wachstum im Vergleich zum Jahr zuvor (+ 8 Prozent) abgeschwächt hat, hebt Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer den "erneut satten Zuwachs" hervor. Darauf dürfe man sich aber nicht ausruhen, denn es gebe einige Unsicherheiten.
Hummer verwies auf politische Risiken wie den Handelsstreit zwischen den USA und China, die Russland-Sanktionen, die Atomdebatte rund um den Iran, den Brexit sowie drohende US-Strafzölle gegen die EU. Dies seien "alles andere als außenhandelsfreundliche Voraussetzungen", wird Oberösterreichs Wirtschaftskammerpräsidentin in einer Aussendung zitiert.
Wichtigster Handelspartner für Oberösterreich und Österreich war auch im Vorjahr Deutschland. Aus unserem Bundesland gingen 37,5 Prozent aller Waren nach Deutschland. Hummer sieht darin zwar ein gutes Fundament, fordert aber, die Abhängigkeit von den deutschen Nachbarn zu verringern. Es gelte, den Fokus auf kräftig expandierende Länder außerhalb Europas zu richten, etwa nach Übersee.
Am häufigsten aus Österreich ausgeführt werden Maschinen und Erzeugnisse der chemischen Industrie. Ähnlich verhält es sich bei den Importen, die österreichweit um 5,5 Prozent auf 155,71 Milliarden Euro zulegten. Daraus ergibt sich bundesweit gesehen ein leichtes Handelsbilanzdefizit. Oberösterreich verzeichnete unter den Bundesländern mit 9,31 Milliarden Euro den größten Überschuss. 11.273 oberösterreichische Betriebe exportieren.
Energydrinks fetten Bilanz auf
Bemerkenswertes zeigt sich in der Außenhandelsbilanz für die Sparte Nahrungsmittel und Getränke. Diese war zum ersten Mal seit Österreichs EU-Beitritt positiv. Und das sei vor allem an Energydrinks gelegen, heißt es in einer Analyse des Beraternetzwerks Kreutzer, Fischer & Partner. Mit einem Überschuss von 1,9 Milliarden Euro trugen Red Bull & Co. am meisten zur Entwicklung dieser Sparte bei.
In Summe belief sich der Überschuss der Lebensmittelsparte auf 222 Millionen Euro. "Ohne Energydrinks wäre die Außenhandelsbilanz für Nahrungsmittel und Getränke zweifellos tiefrot", heißt es in der Analyse des Beraternetzwerks.
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