Metaller: Verhärtete Fronten vor der nächsten Verhandlung
WIEN / LINZ. ProGe holt sich Streikbeschluss, nächste Runde am 2. November
Gestern und heute informieren die Arbeiter- und Angestelltengewerkschafter in der Metallindustrie über den Stand der Kollektivvertragsverhandlungen und holen sich sowohl von den Mitgliedern als auch offiziell von der ÖGB-Spitze eine Zustimmung, den Arbeitskampf zu verschärfen.
Arbeitgeber-Sprecher Christian Knill bezeichnete die Betriebsversammlungen als politische Show, die Verhandlungspolitik der Gewerkschaften als "heuer leider besonders destruktiv, unverantwortlich und spaltend". Die Verhandlungen seien zweimal einseitig und vorzeitig abgebrochen worden. Knill verweist auch darauf, dass die betriebliche Zusammenarbeit besser laufe, als das die Gewerkschaften suggerieren würden. Er verweist auf Mehrkosten von zehn Prozent, auf die sich die Forderungen summieren würden. Das sei weltfremd.
Die Gewerkschaften kontern und sehen die Verantwortung für einen etwaigen Arbeitskampf bei den Arbeitgebern. "Das vorliegende Angebot ist eine Provokation und sonst nichts. Die Industrie läuft auf Hochtouren und für die Beschäftigten soll es trotzdem nur eine Inflationsabgeltung geben," teilen die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (ProGe) und Karl Dürtscher (GPA) mit. Die Arbeitnehmer ließen sich diese Respektlosigkeit nicht länger gefallen.
"In 400 Betriebsversammlungen mit zehntausenden Beschäftigten der Metallindustrie werden Kampfmaßnahmen beschlossen", so die Gewerkschafter. Die Versammlungen würden nur unterbrochen. Komme es am 2. November zu keiner Einigung, würden Kampfmaßnahmen eingeleitet, was Warnstreiks bedeutete.