Nachhilfe-Institute erwarten Ansturm nach ersten Tests
LINZ. Die Nachfrage brach mit Corona ein – jährlich geben Eltern in Oberösterreich zwölf Millionen Euro für Nachhilfe aus.
Jeder vierte Schüler in Oberösterreich (das sind 41.000 Kinder) nimmt Nachhilfeunterricht. Das besagt eine im März veröffentlichte Studie der Arbeiterkammer. Seit Corona ist die Nachfrage bei den Lerninstituten aber eingebrochen: "Wir haben bis zu 50 Prozent weniger Schüler", sagt Alois Huch von der "Lernfamilie" in Linz. Für den Herbst, spätestens nach den ersten Schularbeiten, erwarten sich die Nachhilfe-Institute aber einen Ansturm.
Im Schnitt gaben Eltern in Oberösterreich laut der AK-Studie im abgelaufenen Schuljahr durchschnittlich 500 Euro für Nachhilfe aus. Die jährlichen Nachhilfekosten in Oberösterreich betrugen zwölf Millionen Euro. In Österreich gaben Eltern 86 Millionen Euro für private Nachhilfe aus.
Mit Corona änderte sich das Verhalten: "Die Eltern sind einerseits unsicher wegen einer möglichen Ansteckungsgefahr. Andererseits ist auch die Kurzarbeit ein Thema. Das damit verbundene geringere Einkommen belastet Familien", sagt Huch im OÖN-Gespräch. Hauptgrund für die schwache Nachfrage sei aber, dass man auch mit einem Fünfer in die nächste Klasse aufsteigen dürfe und die Nachprüfungen wegfallen. Viele Eltern würden daher keine Notwendigkeit sehen, dass sich ihre Kinder in den Ferien auf die Schule vorbereiten.
Das sieht auch Angela Schmidt (Lernquadrat) so. Wie Huch erwartet sie im "Herbst viele Schüler, die sich bei den ersten Tests und Schularbeiten schwertun werden". Vor allem für Schüler, die schon vor Corona Probleme gehabt hätten, sei es umso schwieriger gewesen, sich zu Hause – ohne Unterstützung – alleine zum Lernen zu motivieren. "Da gehen wir von Wissenslücken aus", sagt Schmidt. Auf Online-Unterricht sind mittlerweile alle Institute vorbereitet. "Auch Kombinationen sind möglich, also Unterricht mit Zoom oder Anwesenheit", sagt Markus Kalina (Schülerhilfe). Das Franchise-Unternehmen ist in Österreich mit 96 Standorten vertreten. "Lernquadrat" hat in Oberösterreich neun Standorte, die "Lernfamilie" (ohne Bindefrist, kostenlos stornierbar) zwei.
Laut AK werden die meisten Nachhilfestunden in Mathematik gegeben (knapp zwei Drittel aller Schüler/178.000 Kinder österreichweit). Jeweils drei von zehn Schülern mit Nachhilfe erhielten diese in Deutsch oder in einer Fremdsprache (je 80.000 Schüler). In Oberösterreich können sich die Familien von 4000 Kindern keine Nachhilfe leisten.
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