Rewe-Konzern: Kräftiges Umsatzplus mit Supermärkten
WIEN/WIENER NEUDORF. Großhandels- und Reisesparte erlitten im Corona-Jahr hingegen drastische Einbrüche.
Der Handelskonzern Rewe, der in Österreich mit den Supermarktketten Billa, Billa Plus (früher Merkur), Penny und Adeg sowie der Drogeriekette Bipa 47.000 Mitarbeiter beschäftigt, wurde im Corona-Jahr durch massive Umsatzrückgänge in den Geschäftsfeldern Großhandel und Touristik (minus 73 Prozent zu 2019) gebremst. Auch im Supermarkt-Geschäft lief es nicht ganz so gut wie anderswo.
Der Gesamtbruttoumsatz von Rewe Österreich (Handel und Touristik) stieg 2020 um 3,76 Prozent auf 9,07 Milliarden Euro. Billa legte mit 6,9 Prozent am stärksten zu, auch Merkur (jetzt Billa Plus) erzielte Umsatzzuwächse von 6,4 Prozent.
Bei Penny zogen die Erlöse 2020 um knapp sieben Prozent an, die selbstständigen Adeg-Kaufleute verzeichneten ein Umsatzplus von gut vier Prozent. Bei der Drogeriemarke Bipa blieb das Ergebnis noch leicht negativ, 2021 soll es drehen. "Als Sorgenkind würde ich Bipa nicht mehr bezeichnen. Wir konnten den Sanierungskurs positiv abschließen", sagte Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti.
Zu schaffen machten Rewe auch hohe Kosten für den Schutz der Beschäftigten sowie für die coronabedingt aufwendigere Logistik. Ein zweistelliger Millionenbetrag sei allein in Österreich dafür investiert worden.
Rewe hat einen höheren Lebensmittelanteil im Umsatz im Vergleich zu Konkurrenten wie Spar und Hofer. "Wir haben uns an die Verordnungen gehalten. Das hat uns Wettbewerbsnachteile gebracht", sagte Haraszti. Ein weiterer Nachteil aus seiner Sicht: Supermärkte durften während der Lockdowns nur Produkte anbieten, die dem "typischen Warensortiment" entsprechen. Die Mitbewerber verkauften mehr Nicht-Lebensmittel.
Dafür stiegen die Umsätze im Billa-Onlineshop kräftig von 30 auf 50 Millionen Euro. Die letzte Meile rentiere sich aber noch nicht, so Haraszti.
Billa will die kürzlich in Kärnten (7), Steiermark (2) und Oberösterreich (1) aufgestellten Elf-Quadratmeter-Regionalboxen – eine Art Selbstbedienungs-Container – noch in weiteren Bundesländern testen. Dort verkauft die Kette über 200 Erzeugnisse lokaler Produzenten sowie Produkte des täglichen Bedarfs wie Hygieneartikel.